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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Mauersberger, Rudolf

* 29.1.1889 ✝ 22.2.1971

Geb. in Mauersberg (Erzgeb.); Vater Kantor u. Lehrer, Bruder  Erhard M.; 1903 – 09 königl. Lehrerseminar in Annaberg (Ltr. des Seminarchors); 1909 – 12 beim Militär u. Hilfslehrer; 1912 – 14 u. 1918 / 19 Studium am Konservatorium in Leipzig; 1915 – 18 Soldat u. Militärmusikltr. in Bad Lausick (b. Leipzig); 1919 – 25 Kantor u. Organist in Aachen; 1925 – 30 Kirchenmusikwart der ev. Landeskirche Thüringens u. Kantor an Bachs Taufkirche St. Georg in Eisenach (gründete den Bachchor Eisenach u. den Georgenchor); ab 1.7.1930 Kreuzkantor u. Ltr. des Dresdner Kreuzchors; 1931 Kirchenmusikdir.; 1933 NSDAP; 1938 Prof.; 1938 u. a. Gastauftritte in den USA; bewahrte den liturgischen Charakter des Chors gegen ideol. Vereinnahmung u. führte trotz Verbots auch Werke jüd. Komponisten wie F. M. Bartholdy auf.

4.8.1945 Uraufführung seines A-capella-Werkes »Wie liegt die Stadt so wüst« über die Zerstörung Dresdens in den Ruinen der Kreuzkirche; Neubelebung des Kreuzchors, den er bis zu seinem Tod leitete; Komponist zahlr. Chorzyklen, u. a. »Dresden«, »Erzgebirge«, »Weihnachten«, zahlr. Einzelkompositionen, wie »Dresdner Requiem«, »Geistliche Sommermusik«, »Lukas-Passion«, »Dresdner Te Deum«, u. Chorarrangements; besonders Pflege der Werke von Johann Sebastian Bach u. Heinrich Schütz, aber auch zeitgenöss. Musik; 1950 NP; 1954 Ehrendoktor an der HU Berlin u. 1959 an der Philipps-Univ. Marburg; 1964 Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis u. Ehrenmitgl. der Internat. Schütz-Gesell.; 1969 Ehrenmitgl. der Neuen Bach-Gesell. u. 1970 der Dresdner Philharmonie; zahlr. Gastspiele u. Schallplattenaufnahmen, u. a. von den jährl. Heinrich-Schütz-Tagen des Kreuzchors (1955 – 70). gest. in Dresden (beigesetzt in Mauersberg).

Seit 1991 gibt es das jährl. verliehene Rudolf-Mauersberger-Stipendium zur Förderung der musikal. Ausbildung von Kruzianern (aktive oder ehemal. Mitgl. des Kreuzchors).

Werksverzeichnis (RMWV). Hrsg. M. Herrmann. Sächs. Landesbibliothek. Dresden 1991. Schicha, U.: M., R. In: Neue Dt. Biographie (1990) 16; Mauersberger, H.: Dresdner Kreuzchor u. Thomanerchor Leipzig: Zwei Kantoren u. ihre Zeit – R. u. Erhard M. Marienberg 2007.

Ingrid Kirschey-Feix

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten