x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Maurer, Georg

* 11.3.1907 ✝ 4.8.1971

Geb. in Sächsisch-Regen (Siebenbürgen / Reghin, Rumänien); Vater Lehrer u. Musiker; 1911 Übersiedl. nach Bukarest; Besuch dt.-ev. Schulen; Gymnasium; 1926 – 32 Studium der Kunstgeschichte, Germanistik u. Philos. in Berlin u. Leipzig; erste Gedichtveröff.; 1934 Kunstkritiker u. Lokalreporter der »Neuen Leipziger Ztg.«; 1939 – 44 Soldat, v. a. Dolmetscher in Rumänien; 1944 – 46 sowj. Gefangenschaft, u. a. als Bergarb. eingesetzt.

1946 freischaff. Schriftst.; freier Mitarb. des Senders Leipzig; 1948 erster Gedichtband »Gesänge der Zeit«, Lit.-Preis der Stadt Weimar; 1955 Mitgl. der DAK; Mitgl. des PEN-Zentrums Ost u. West; 1955 – 61 Doz. u. 1961 – 70 Prof. u. Ltr. des Lyrikseminars am Lit.-Inst. »Johannes R. Becher« in Leipzig; 1961 »Dreistrophenkalender«; Johannes-R.-Becher-Medaille; 1965 NP; F.-C.-Weiskopf-Preis 1972 (posthum).

G. M. wurde durch seine lyriktheoret. u. essayist. Arbeiten (u. a. »Welt in der Lyrik«, 1967), aber v. a. durch seine pädagogische Be-

gabung zum Mentor der mittleren DDR-

Lyrikergeneration ( Volker Braun,  Kurt Bartsch,  Adolf Endler,  Heinz Czechowski,  Bernd Jentzsch,  Sarah u.  Rainer Kirsch,  Karl Mickel u. a.) mit Wirkung v. a. auf die sog. Sächs. Dichterschule; zu seiner Tätigkeit als Ltr. des Lyrikseminars am Lit.-Inst. vermerkte das MfS ästhetische »Weltfremdheit«, die u. a. zur »Immatrikulation ungeeigneter Personen« führte, u. die Unterstützung »negativer Personen wie  Wolf Biermann, Sarah u. Rainer Kirsch sowie Andreas Reimann«; die eigenen Gedichte standen in der Tradition philosoph. Gedankenlyrik, von teilw. pathet. Harmoniesehnsucht durchzogen.

Ausgewählte Werke in 9 Bänden. Berlin 1964 ff.; Was vermag Lyrik: Essays, Reden, Briefe. Leipzig 1982; Werke in 2 Bänden. Berlin 1987 (Hrsg. W. u. Ch. Hartinger, E. Maurer). Wolf, G. (Hrsg.): Dichtung ist deine Welt. Selbstaussagen u. Versuche zum Werk G. M.s. Berlin 1973; Emmerich, W.: G. M. In: Krit. Lexikon zur dt-spr. Gegenwartslit. München 1978 ff.; Arendt, E.: Bleib ich, was ich bin? Teufelswort, Gotteswort: zum Werk des Dichters G. M. Berlin 1998.

Leonore Krenzlin / Andreas Kölling

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten