In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
May, Gisela
* 31.5.1924 ✝ 2.12.2016
Geb. in Wetzlar; Vater Schriftst. Ferdinand M., Mutter Schauspielerin; Grundschule, Höhere Mädchenschule u. Haushaltsschule; Pflichtjahr; 1940 – 42 Schauspielstudium in Leipzig; anschl. Engagements in Dresden, Landesbühne Danzig, Stadttheater Görlitz.
1945 – 51 Engagement als Schauspielerin in Schwerin u. Halle, 1951 – 61 am Dt. Theater Berlin; 1959 Kunstpreis der DDR; 1961 Berliner Ensemble; 1963 Präs. der Dt.-Ital. Ges. der DDR; zeitw. Mitgl. des Vorst. des Verb. der Theaterschaffenden; 1972 DAK; 1963, 1973 NP; Doz. an der Staatl. Schauspielschule Berlin, danach an der HS für Musik »Hanns Eisler«; 1980 VVO; SED; war in erster Ehe verh. mit Georg Honigmann; danach Lebensgemeinschaft mit Wolfgang Harich; versch. Chansonprogramme, u. a. Bertolt Brecht, Peter Hacks, Tucholsky, frz. Chansons; in den 80er Jahren TV-Sendereihe »Pfundgrube«; 1988 NP.
Rollen u. a. in: 1952 »Minna von Barnhelm«, 1957 »Nora«, 1958 »Wozzeck«, 1962 »Der Biberpelz«, 1962 »Die Tage der Commune«, »Esther«, 1964 »Jenny Marx«, 1973 »Frau Warrens Beruf«, 1979 »Fleur Lafontaine«, 1983 »Zwei Ärztinnen«; künstler. Zusammenarbeit mit Helene Weigel, Paul Dessau, Ernst Busch; wichtige Hanns-Eisler-Interpretin, große internat. Erfolge als Interpretin von Brecht-Songs.
1991 Bundesfilmpreis für ihre Rolle in »Die Hallo-Sisters« (zus. mit Ilse Werner u. Harald Juhnke); weitere TV-Filmrollen, u. a. »Adelheid u. ihre Mörder« (1994 – 2000); 1999 Ehrenmitgl. der Kurt-Tucholsky-Ges.; 2000 Verdienstorden der Stadt Berlin; 2004 Bundesverdienstkreuz; gest. in Berlin.
Mit meinen Augen. Begegnungen u. Impressionen. Biogr. Berlin 1977; Es wechseln die Zeiten. Leipzig 2002 (Autobiogr.). Carlé, W.: G. M. Berlin 1960; Kranz, D.: G. M. – Schauspielerin u. Diseuse. Bildbiogr. Berlin 1982; Gaus, G.: Zur Person Bd. 5. Berlin 2001.
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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