In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Mehlhorn, Ludwig
* 5.1.1950 ✝ 3.5.2011
Geb. in Bernsbach (Erzgeb.); Vater Werkzeugmacher, Mutter Sparkassenangest.; 1969 Abitur; 1969 – 74 Studium der Mathematik an der Bergakad. Freiberg; anschl. bis 1985 Programmierer im Rechenzentrum der HfÖ Berlin; seit 1969 Mitarb. bei der Aktion Sühnezeichen u. in der Ev. Studentengemeinde, Begegnungsarbeit mit Polen; seit 1975 Mitarb. in versch. Friedens- u. Menschenrechtskrs.; 1977 Haussuchung u. Verhöre durch das MfS; 1981 – 87 Auslandsreiseverbot; 1984 Verweigerung des Reservistenwehrdienstes; 1985 Berufsverbot, dann Hilfspfleger für geistig behinderte Kinder in der Stephanusstiftung Berlin; 1986 Mitinitiator des Antrags auf »Absage an Praxis u. Prinzip der Abgrenzung« an die Synode der Ev. Kirche Berlin-Brandenb. u. die Bundessynode, Mitbegr. des gleichnamigen opp. Arbeitskrs.; Hrsg. u. Autor illeg. Publ., u. a. »Aufrisse«, »Spuren«, »ODER«; Übersetzungen aus dem Poln.; 1987 – 89 Veranstalter von liter. Lesungen in Privatwohnungen (gem. mit Stephan Bickhardt); Sept. 1989 Mitbegr. der Bürgerbew. Demokratie Jetzt (DJ), 1990 DJ-Mitarb.; Mitarb. in versch. ehrenamtl. Gremien, u. a. Stiftung Kreisau für europ. Verständigung, Heinrich-Böll-Stiftung.
1991 Ref. im Min. für Bildung, Jugend u. Sport des Landes Brandenb.; seit 1992 Studienltr. für den Bereich Osteuropa an der Ev. Akad. Berlin; 2010 Dankbarkeitsmedaille des Europäischen Solidarność-Zentrum Gdańsk; gest. in Berlin.
Findeis, H., Pollack, D., Schilling, M.: Die Entzauberung des Pol. Berlin, Leipzig 1994; Kowalczuk, I.-S.: Für ein freies Land mit freien Menschen. Berlin 2006.
/ Jan Wielgohs
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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