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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Meißer, Otto Franz

* 19.6.1899 ✝ 23.7.1966

Geb. in Apolda; Vater Postsekretär; Schulbesuch in Weimar, 1919 Abitur; Studium der Physik u. Math. in Jena, 1923 Prom.; 1923 – 40 wiss. Mitarb. u. später Regierungsrat in der Reichsanstalt für Erdbebenforschung Jena; 1928 Habil. u. Privatdoz. an der Univ. Jena; 1933 NSDAP u. SA; 1939 außerord. Prof. für Geophysik an der Univ. Jena; 1940 außerord. Prof. für angew. Geophysik u. Dir. des Inst. für Angew. Geophysik an der Bergakad. Freiberg; 1941 – 44 Militärdienst.

1945 Entlassung von der Bergakad. u. aus dem Staatsdienst, Mitarb. des Techn. Büros für Buntmetalle der SMAD in Freiberg; 1947 – 50 Berater des Bergbaumin. in Jugoslawien; 1950 in Göttingen; 1951 erneute Berufung an die Bergakad. Freiberg u. bis 1964 dort Prof. für angew. Geophysik; 1955 – 57 Rektor der Bergakad. (Nachf. von  Helmut Kirchberg); 1957 ord. Mitgl. der DAW, 1957 – 63 Sekretar der Klasse Bergbau, Hüttenwesen u. Montangeologie; 1964 Dir. des Inst. für Geodynamik der DAW in Jena; Mitgl. im Forschungsrat der DDR u. im Nationalkomitee für Geophysik u. Geodäsie der DDR, Mitgl. der European Association of Explorative Geophysicists, Mitgl. der Seismological Sociecty of America; 1960 VVO; 1966 Ehrensenator der Bergakad. Freiberg; gest. in Freiberg, beigesetzt in Jena.

Forschungsschwerpunkte: Seismik (Tiefenseismik u. Erschütterungsmeßtechnik), Gravimetrie, Magnetik, Geoelektrik, Geothermie, Geodynamik (rezente Krustenbewegungen), Ingenieurgeophysik; Entwicklung Geophysikalischer Geräte wie Schlauchwaage, Seismometer, Tellurik-Apparaturen; mehr als 120 Veröffentl.

Prakt. Geophysik für Lehre, Forschung u. Praxis. Dresden u. Leipzig 1943; Schlauchwaage nach O. M. Jena 1956. O. M. Gedenkkolloquium zum 80. Geburtstag. Freiberger Forschungsheft C 356, Leipzig 1980; Freiberger Forschungsheft D 210, Freiberg 2002.

Martin Guntau

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten