In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Mellies, Otto
* 19.1.1931 ✝ 26.4.2020
Geb. in Stolp (Hinterpomm./Słupsk, Polen); 1947 – 49 Schauspielausb. bei Lucie Höflich in Schwerin; 1952 SED; zunächst Engagements in Neustrelitz, Stralsund, Rostock u. Erfurt; 1956 von Wolfgang Langhoff am Dt. Theater (DT) in Berlin engagiert u. bis 2001 Mitgl. dessen Ensembles; in den 1980er Jahren Mitgl. der SED-Parteiltg. am DT; spielt unter den Regisseuren Wolfgang u. Thomas Langhoff, Johanna Schall u. Friedo Solter u. a. in Ibsens »Peer Gynt«, Sartres »Die Fliegen«, Strindbergs »Die Gespenstersonate« u. 1987 den Nathan in Lessings »Nathan der Weise«; seit 1955 zahlr. Filmrollen bei DFF u. DEFA, 1967 – 1971 Mitgl. des Schauspielensembles des DFF, erlangt Popularität insb. als Darsteller in Literaturverfilmungen wie »Kabale u. Liebe« (1959), »Minna von Barnhelm« (1962) sowie den TV-Mehrteilern »Dr. Schlüter« (1965) u. »Ich – Axel Caesar Springer« (1968); seit 1977 Auftritte in der Krimiserie »Polizeiruf 110«, 1983 im Fernsehfilm »Martin Luther«. Nach 1990 Filmrollen u. a. in »Jugend ohne Gott« (1991), »Natascha – Wettlauf mit dem Tod« (1996), »Das Staatsgeheimnis« (2001) u. bis 2003 in der ARD-Serie »Tatort«; »Karol Wojtyła – Geheimnisse eines Papstes« (2005/ 06); nach 2001 Gastauftritte am DT; neben der Schauspielarb. auch Synchronsprecher u. Sprecher von Hörbüchern; 1966 u. 1987 NP; VVO; Banner der Arbeit; Heinrich-Greif-Preis; gest. in Berlin.
Matthias Braun / Christian Krause
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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