In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Mildenberg, Grete
* 5.1.1902 ✝ 2.6.1969
Die als Grete Hill am 5. Januar 1902 in Elbing geborene Tochter einer Arbeiterfamilie war später als Arbeiterin in Berlin tätig. Sie heiratete den jüdischen Kaufmann Walter Mildenberg. Grete Mildenberg gehörte 1929/30 für die KPD der Berliner Stadtverordnetenversammlung an und wurde im September 1930 im Wahlkreis Potsdam in den Reichstag gewählt, in dem sie die KPD als Abgeordnete bis 1932 vertrat. 1931 wurde sie vom Schöffengericht Berlin-Mitte wegen schweren Landfriedensbruchs zu einer achtmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach dem Machtantritt der NSDAP betätigte sich Grete Mildenberg weiterhin illegal für die KPD und wurde im September 1933 verhaftet. Wie lange sie inhaftiert war, ließ sich nicht ermitteln. 1939 emigrierte Grete Mildenberg zusammen mit ihrem Ehemann und ihrem 1935 in Berlin geborenen Sohn Peter. Am 15. Februar 1939 reiste sie mit dem Schiff "Ile de France" über Le Havre nach New York und beantragte ihre Einbürgerung als Greta Mildenberg. Sie lebte in Chicago, wo sie am 2. Juni 1969 verstarb.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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