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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Misselwitz, Helke

* 18.7.1947

Geb. in Planitz (b. Zwickau); Vater Ing. für Ökon., Mutter Handelskfm.; Grundschule u. EOS in Zwickau, 1965 Abitur mit Berufsausbildung als Möbeltischlerin; anschl. Ausbildung zur Physiotherapeutin; im Fernsehen der DDR als Regieassistentin u. Regisseurin im Bereich Jugendpublizistik von 1969 – 78; SED; Regiestudium an der HFF »Konrad Wolf«, Diplom 1982 mit dem Kurzspielfilm »Die fidele Bäckerin«; verweigerte die Rückkehr zum Fernsehen der DDR, wie es das Delegationsprinzip vorschrieb; Arbeit als Abräumerin in einer Berliner Bahnhofsgaststätte; gehörte zum Freundeskrs. von  Volker Koepp u.  Jürgen Böttcher; Mitinitiatorin des Forums junger Filmemacher im Haus der Ungar. Kultur 1983, das am Ende einen filmpol. Forderungskatalog erstellte, der  Kurt Hager übergeben werden sollte; 1983 – 85 freischaff., vorw. im DEFA-Studio für Dok.-Filme; Arbeiten für das Magazin »Kinobox«; 1985 – 88 Mstr.-Schülerin an der AdK bei  Heiner Carow; in dieser Zeit Realisierung des abendfüllenden Dok.-Films »Winter adé« über Frauen unterschiedl. Generationen u. sozialer Schichten in der DDR; 1988 – 91 Festanstellung als Regisseurin im DEFA-Studio für Dok.-Filme; ihre Filme stellen fast ausschließl. Frauenschicksale in den Mittelpunkt u. diskutieren Werte u. Lebenssinn; nat. u. internat. Auszeichnungen; freie Regisseurin seit 1990; Gründung einer eigenen Produktionsfirma; seit 1997 Prof. für Regie an der HFF Potsdam-Babelsberg; 1997 Dt. Kritikerpreis.

Werke: Ein Leben (1980, HFF); Aktfotogr. z. B. Gundula Schulze (1983); Stilleben – eine Reise zu den Dingen (1984); Tango-Traum (1985); Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann (1990); Sperrmüll (1990); Herzsprung (1992, Spielfilm); Engelchen (1996, Spielfilm); diverse Dok.-Filme; Das 7. Jahr – Ansichten zur Lage der Nation (1997); Fremde Oder (2001); Quartier der Illusionen (2004).

Schieber, E.: ... u. das Weib sei nicht mehr untertan. In: Außerhalb von Mittendrin. Berlin 1991; Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg 1946 – 92 (Hrsg. vom Filmmuseum Potsdam). Berlin 1994; Schwarzweiß u. Farbe. DEFA-Dokumentarfilme 1946 – 92 (Hrsg. vom Filmmuseum Potsdam). Berlin 1996.

Elke Schieber

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten