In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Molt, Rudolf
* 30.5.1952
Geb. in Berlin; Vater Maurer, Mutter Lohnbuchhalterin; 1958 – 66 3. OS Berlin-Prenzlauer Berg, danach 1966 – 70 Abitur an der EOS »Carl v. Ossietzky« in Berlin-Pankow; 1970 – 74 Physikstudium an der HU Berlin; 1974 – 76 wiss. Mitarb. am ZI für Math. u. Mechanik der AdW; ab 1974 Aktivitäten im Arbeiter- u. Studenten-Klub Berlin u. im Jugendclub »Die Box«, Mitwirkung an Veranstaltungen über die Arbeiterselbstverwaltung in Jugoslawien u. über gleitende Arbeitszeiten; ab 1975 Beteiligung an versch. gesellschaftskrit. Zirkeln, u. a. an Diskussionsrunden zu alternativen Sozialismusmodellen, China u. Trotzkij in den Wohnungen von Carlo Jordan u. Monika Palm (vom MfS erfaßt im OV »Monolith«); Aug. 1976 zusammen mit Rupert Schröter Verfasser eines Protestbriefs an Erich Honecker gegen die Verunglimpfung der Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz im SED-Organ »Neues Dtl.«, der später durch einen Bericht des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« als »Brief krit. Sozialisten« bekannt wurde; zuvor am 16.9.1976 (nach Abschluß der Unterschriftensamml.) verhaftet u. zusammen mit Rupert Schröter wg. »Diversion« zu 2 Jahren u. 4 Monaten Haftstrafe verurteilt, Haft in Cottbus u. Brandenburg; Nov. 1977 Entlassung in die Bundesrep. Dtl.; 1977 – 84 wiss. Mitarb. an der TU Berlin (West), seitdem als Physiker am West-Berliner Heinrich-Hertz-Inst. tätig.
1990 – 2008 Mitgl. von Bündnis 90 / Die Grünen; 1991 – 93 Vors. der Antistalinist. Aktion (ASTAK); Betriebsrat im Heinrich-Hertz-Inst.; lebt in Berlin.
Christian Halbrock; Jg. 1963; ab 1993 Studium der Neueren/Neuesten Geschichte, Mittelalterlichen Geschichte und Europäischen Ethnologie an der HU Berlin, 2003 Promotion; seitdem wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung bei der BStU in Berlin.
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel. 030- 44 02 32-0, mail@christoph-links-verlag.de