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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Mucchi, Gabriele

* 25.6.1899 ✝ 10.5.2002

Geb. in Turin; Vater Kunstmaler; Abitur; 1916 – 23 Bauing.- u. Architekturstudium an der Univ. Bologna; 1917/18 Kriegsdienst; 1924 – 25 Arbeit in einem Bauunternehmen in Rom; ab 1927 im Büro des Malers u. Architekten Gigiotti Zanini in Mailand; 1928 – 30 Aufenthalt in Berlin; 1929 Teiln. an einer Ausstellung der ital. Künstlergr. Novecento in Berlin; 1931 – 34 Aufenthalt in Paris; 1932 gem. mit Jenny Wiegmann Ausstellung in der Galerie Bonaparte, Paris; seit 1933 verh. mit  Jenny Mucchi-Wiegmann; seitdem in Mailand; Wandmalerei im Palazzo dell’ Arte als Auftragsarbeit für die V. Triennale Mailand; sein Atelier wird zum Zentrum der antifa. Gruppe Corrente; Lebensunterhalt durch Wandmalereien, Architektur- u. Designarbeiten; 1942 Einberufung zum Militär, Hptm.; 1943 Partisan, illeg Arbeit für die kommunist. Presse; Mitbegr. der wichtigsten linken ital. Künstlergr. der Nachkriegszeit; Mitbegr. der Ztschr. Realismo; 1948 Einzelausstellung in einer Fabrik in Sesto San Giovanni; 1949 Ausstellung in der Casa della Cultura, dem Sitz der KPI Mailand; KPI; 1948/49 architekton. u. städtebaul. Entwürfe; 1950 – 52 Teiln. an den Biennalen von Venedig; 1955 Ausstellungen in Prag, Bratislava, Amsterdam u. in der AdK in Berlin.

1956 – 61 Lehrtätigkeit an der Kunst-HS Berlin-Weißensee, ord. Prof.; 1958/59 Wandgemälde »Die Holzfäller« (Boscaioli al lavoro) im Einrichtungshaus am Frankfurter Tor in Berlin; 1961 – 63 Lehrtätigkeit am Inst. für Kunsterziehung der EMAU Greifswald; lebt seitdem abwechselnd in Mailand u. Berlin; 1977 Personalausstellung in der Galerie Poll, Berlin (West); 1983 Retrospektive im Alten Museum Berlin; 1984 Dr. h. c. phil. der HU Berlin; gest. in Berlin.

Werke: Zeichnungen zu Voltaires Candide, 1933; Französische Partisanin. Gemälde

1943; Fischerbilder. 1950 – 53; Fischerfrauen.

1957 – 59; Bildnis  Fritz Cremer. 1963; Algerische Partisanen. 1959; Ché Guevara. 1968; Illustrationen zu: Hanns Cibulka: Sizilianisches Tagebuch. Halle 1960; Carlo Goldoni: Krach in Chioggia. Berlin 1970; Voltaire: Candide. Leipzig 1972; Erasmus v. Rotterdam: Lob der Torheit. Leipzig 1985.

Le occasioni perdute: memorie 1899 – 1993. Milano 1994 (dt.: Verpaßte Gelegenheiten. Ein Künstlerleben in zwei Welten. Berlin 1997). De Grada, R.: G. M. Dresden 1957; Kat. G. M. Altes Museum Berlin 1983; Mucchi, Realismo + Razionalismo. Galerie Poll Berlin 1989; Kat. G. M. Castello Sforzesco Milano 1999.

Anke Scharnhorst

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten