x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Mühe, Ulrich

* 20.6.1953 ✝ 22.7.2007

Geb. in Grimma; Vater Kürschnermeister; POS, Abitur mit Ausbildung als Baufacharb.; 1975 – 79 Schauspielstudium an der Theater-HS Leipzig; 1979 – 82 Engagement in Karl-Marx-Stadt; 1982 Gastspiel an der Volksbühne Berlin; seit 1983 am Dt. Theater u. den Kammerspielen Berlin; 1984 – 90 in zweiter Ehe verh. mit  Jenny Gröllmann; 1985 Kritikerpreis »Die große Klappe«; 1988 Helene-Weigel-Medaille; Mitinitiator der Demonstration vom 4. Nov. 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz.

1990 Dt. Darstellerpreis; nach 1990 u. a. Engagement am Burgtheater Wien; Mitgl. der Abt. Darstellende Kunst der Bayer. Akad. der Schönen Künste; 1991 Gertrud-Eysoldt-Ring der Stadt Rosenheim; 1998 u. 2005 Dt. Fernsehpreis; 2006 Dt. Filmpreis u. Bernhard-Wicki-Filmpreis; Aug. 2006 wurde ihm gerichtl. untersagt, seine ehem. Ehefrau Jenny Gröllmann als IM zu bezeichnen; 2007 Ehrenbürger von Grimma; gest. in Walbeck (Sachsen-Anh.).

Haupt- bzw. tragende Rollen u. a. in Henrik Ibsens »Gespenster«, Christian D. Grabbes »Herzog Theodor von Gotland«, Pedro Calderón de la Barcas »Das Leben ein Traum«, William Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig«, Johann W. v. Goethes »Egmont«, Gotthold E. Lessings »Philotas«,  Heiner Müllers »Lohndrücker«, William Shakespeare / Heiner Müllers »Hamlet / Hamletmaschine«, Brendan Behans »Die Geisel«; im Film- u. Fernsehen u. a. Johann C. F. Hölderlin in »Hälfte des Lebens« (R:  Christa Kožik, 1984), Hauptrolle in Heinrich v. Kleists »Prinz von Homburg« (TV) u. in »Die Poggenpuhls« (nach Theodor Fontane, TV); 1991 Hauptrolle in »Der kleine Herr Friedemann«; nach 1990 hauptsächl. TV-Filmrollen, u. a. 1986 – 89 »Das Spinnennetz« (R: Bernhard Wicki), 1992 »Stonk«, 1995 »Nikolaikirche« (R.  Frank Beyer), 1997 – 2006 »Der letzte Zeuge« TV-Serie; 2006 Hauptrolle in »Das Leben der Anderen« (R: Florian Henckel v. Donnersmarck, 2007 Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film), für diese Darstellung Dt. Filmpreis 2006, Europ. Filmpreis 2006 u. »Goldene Henne« 2006.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten