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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Müller, Bruno

* 15.12.1883 ✝ 3.6.1960

Geboren am 15. Dezember 1883 in Olbernhau/Krs. Marienberg, Sohn eines Schlossers; Lehre als Tischler. Wanderschaft, danach von 1903 bis 1905 Militärdienst. 1905 wurde er Mitglied der SPD; 1906/07 Tischler in Berlin, nach erneuter Wanderschaft kam er Ende 1909 nach Deutsch-neudorf/Erzgebirge. Hier wurde er Bevollmächtigter der Zahlstelle des DHV und war von 1909 bis 1913 Berichterstatter der »Erzgebirgischen Volksstimme«. Ende 1913 zog er nach Blumenthal bei Bremen, Werftarbeiter auf der Vulkan-Werft. Im August 1914 Soldat, im Juli 1915 schwere Verwundung und Lazarettaufenthalt, danach legte er die Meisterprüfung in der Kunstgewerbeschule in Breslau ab. Von 1917 bis 1919 Zeichner auf der Vulkan-Werft in Bremen. 1917 Übertritt zur USPD, Oktober 1918 zu den IKD. Im November 1918 2. Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates in Vegesack. Müller war Delegierter des Gründungsparteitags der KPD. Als aktiver Teilnehmer an den Kämpfen der Bremer Räterepublik mußte er nach deren Niederlage im Februar 1919 nach Braunschweig flüchten, hier bei der sogenannten Roten Wehr unter Heinrich Dorrenbach. Im September 1919 Delegierter des II. KPD-Parteitags in Heidelberg, 1920 wurde Müller Vorstandsmitglied der KPD in Bremen und war zwei Jahre lang Geschäftsführer der Bremer KP-Zeitung »Der Kommunist«. Ab Ende 1921 in Chemnitz wohnhaft, hatte er in der KPD nur noch ehrenamtliche Funktionen. Am 8. November 1933 verhaftet und zu 14 Monaten Zuchthaus verurteilt, nach der Entlassung unter Polizeiaufsicht. Ab Juni 1945 war er Polleiter und Sekretär der KPD in Altchemnitz, wurde dort 1946 für einige Jahre Vorsitzender der SED-Stadtteilleitung. Bruno Müller starb am 3. Juni 1960 in Karl-Marx-Stadt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten