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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Mund, Karlheinz

* 11.9.1937

Geb. in Eberswalde; Vater Landwirt, Kohlenhändler, Heizer, Mutter Hausfrau; Lehre als Kfz-Schlosser; 1958 Abitur an der ABF der HU Berlin; 1958 / 59 Beleuchter im DEFA-Studio für Wochenschau u. Dokumentarfilme Berlin, 1959 – 63 Regiestud. an der HFF Potsdam-Babelsberg; ab 1963 Regieass. im DEFA-Studio für Wochenschau u. Dokumentarfilme, u. a. bei Joachim Hellwig u.  Walter Heynowski; Arbeiten für die DEFA-Wochenschau »Der Augenzeuge«; ab 1964 Regisseur, Filme: »Memento« (1965 / 66, nach Erinnerungen von  Martin Riesenburger u. nach Motiven eines Gedichts von  Günter Kunert), »Canto de Fé – Gesang einer Hoffnung« (1965), »Helft Vietnam« (1967), »Oxi – Nein« (1969 / 70), »Otto Nagel 1894 – 1967« (1970), u. a. mit  Wolfgang Thierse an »Physiker in Wrocław« (1970), »Die Mit-Arbeiterin« (1972) über  Elisabeth Hauptmann, »WML – Steiger oder Maler« (1976), »Stadtlandschaften« (1981, mit Gemälden von  Konrad Knebel, Klaus Magnus, Uwe Pfeiffer) u. »In Polnowat am Ob« (1987, nach Tagebuchnotizen von  Wolfgang Steinitz), »Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark« (1971, mit Gotthard Erler) ist eine der ersten dt.-dt. Koproduktionen auf dem Gebiet des Dokumentarfilms zwischen DEFA u. Manfred-Durniok-Produktion Berlin (West); Filme über die SU: »Nordzuschlag – Sibirische Charaktere« (1975, mit  Karl-Heinz Jakobs), »Köchin in der Taiga« (1975, mit Christiane Hein); außerdem: »De Geyter – Geschichte eines Liedes« (1978), »Erinnerung an Otto René Castillo« (1979), »Walter Ballhause – Einer von Millionen« (1982), »Vom Büchermachen in finsterer Zeit« (1984), »Ein Bild malen ist wie Mais anbauen – Bauernmalerei in Nicaragua« (1984), »Spanien im Herzen – Hans Beimler und andere« (1985), »Geschichte eines Bildes – ?Der Turm der blauen Pferde?, Franz Marc« (1988), »Probleme am laufenden Band« (1989), »Schulstunde mit Torso« (1989) u. »Schulstunde mit Ton« (1991); weitere Co- u. Textautoren seiner Filme sind u. a.  Daniela Dahn,  Fritz Rudolf Fries, Rolf Liebmann,  Günther Rücker,  Helga Schütz,  Klaus Wischnewski, an der Kamera steht häufig  Christian Lehmann; 1970 Preis der Kurzfilmtage Oberhausen; 1975 Silberner Preis des Internat. Filmfestivals Moskau; 1979 Kunstpreis der DDR; 1988 NP.

Nach 1989 kritisch-reflektierende Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte: »Aufgeben oder neu beginnen – Walter Janka« (1989 / 1990), »Zeitschleifen – im Dialog mit Christa Wolf« (1990 / 1991); ab 1992 als freischaff. Regisseur u. Autor »ABF-Memoiren« (1992 / 93) mit Auskünften von  Erich Loest,  Hermann Kant,  Dieter Mann,  Dieter Schlenstedt,  Karlheinz Lohs u.  Hans Mayer, »Das Bergwerk – Franz Fühmann« (1997 / 98, mit  Sigrid Damm), Film über die Malerin » Núria Quevedo – Berlinerin aus Barcelona« (2002 / 03), mit der er seit 1960 verh. ist; lebt in Berlin.

Günter Agde

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten