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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Mylius, Karin

* 11.1.1934 ✝ 13.12.1986

Geb. in Münster (Westf.) als Tochter eines Polizeihauptwachtmstr. (nach eig. Angaben dessen Adoptivkind), aufgew. in Halle; Volksschule; Stenotypistin; 1955 zeitw. illeg. Übersiedl. nach Stuttgart; 1957 Rückkehr in die DDR; Sekr. des Präs. der Jüd. Gemeinden in der DDR u. des Vors. der Jüd. Gemeinde Halle,  Hermann Baden; nach dessen Tod

1966 – 86 Vors. der Jüd. Gemeinde Halle; seit 1960 operative Bearbeitung durch das MfS zur pol. Orientierung des Vaters im Nat.-Soz. u. seiner Beteiligung an Judenverfolgungen in Lettland u. Litauen, zu falschen Angaben über K. M.s jüd. Herkunft, zu fingierten Aktionen antisemit. Inhalts; 1976 setzte K. M. durch, daß ihr Vater – obwohl nichtjüd. – auf dem Jüd. Friedhof beerdigt wurde; später Exhumierung u. Überführung auf den Gertraudenfriedhof; 1984 Wahl zur Stadtverordn.; VVO; seit 1984 verstärkte Kritik innerhalb der Jüd. Gemeinden der DDR zur Herkunft von K. M. u. zu ihrer Amtsführung als Vors. der Jüd. Gemeinde u. erhöhtes Interesse des MfS an ihrer Absetzung; 1986 Beendigung der Tätigkeit für die Jüd. Gemeinde; gest. in Halle.

Biogr. Kurzporträt von K. M. In: Eschwege, H.: Fremd unter meinesgleichen. Erinnerungen eines Dresdner Juden. Berlin 1991; Hirschinger, F.: Fälschung u. Instrumentalisierung antifasch. Biographien. Das Beispiel Halle/Saale 1945 – 2005. Göttingen 2007.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten