x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Neitzel, Otto

* 19.10.1902 ✝ 25.6.1947

Geboren am 19. Oktober 1902 in Leipzig, Sohn eines Metallarbeiters; lernte Buchhändler. Seit Januar 1919 Mitglied der FSJ und der KPD, Jugendfunktionär der BL Leipzig. Wegen Beteiligung am Mitteldeutschen Aufstand 1921 und an Aktionen der Plättner-Gruppe ( Karl Plättner) inhaftiert, zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, anläßlich der Rathenau-Amnestie 1922 freigekommen. Nach 1923 lebte er illegal unter dem Namen Karl Wagner, war Metallarbeiter in Berlin, von 1925 bis 1927 Reporter für die »Rote Fahne«, 1927/28 Kursant an der Moskauer KUNMS. Einsatz im Apparat der Komintern, war er zunächst Sekretär des Übersetzungsbüros, dann Sekretär des Mitteleuropäischen Ländersekretariats unter Gussew, später unter Knorin und zuletzt Sekretär des deutschen Klubs in Moskau. Ende 1931 Rückkehr nach Deutschland. Neitzel wurde offiziell Sekretär im Internationalen Arbeiter-Verlag, gehörte tatsächlich dem AM-Apparat der BL Berlin-Brandenburg als Leiter der Nachrichtenabteilung und des SPD-Ressorts an. Ab 1933 illegal stellvertretender Leiter des Emigrationsapparates der BL Berlin-Brandenburg. Am 5. März 1934 festgenommen und im Oktober 1934 vom Kammergericht Berlin zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach Freilassung Pflichtarbeiter, flüchtete er Ende 1936 in die âSR und wurde Polleiter der Partei- und Emigrantengruppe in Mährisch-Ostrau. Im März 1939 Emigration nach Großbritannien. Rückkehr nach Deutschland im August 1946, Mitglied der SED und Redakteur beim SNB. Otto Neitzel starb am 25. Juni 1947 in Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten