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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Nerlinger, Oskar

* 23.3.1893 ✝ 25.8.1969

Geb. in Schwann (Schwarzw.); 1908 – 12 Studium an der Kunstgewerbeschule in Straßburg, 1912 – 15 an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin bei Emil Orlik;

1915 – 18 Kriegsdienst; ab 1919 freischaff. in Berlin; 1921 Kontakte zu Herwarth Walden u. der Künstlervereinigung »Sturm«; Mitgl. der »Internat. Vereinigung der Expressionisten, Futuristen, Kubisten u. Konstruktivisten e. V.«, 1925 trennt sich diese Gruppe vom »Sturm«, Gruppe firmiert danach als »Die Abstrakten«; 1928 KPD; Mitgl. der ASSO Berlin; Ltg. der »Abstrakten« (1932 umbenannt in »Die Zeitgemäßen«); unter Ps. »Nilgreen« Mitarb. in der kommunist. Presse, Texte u. a. für »Rote Post«, »Eulenspiegel«, »Rote Fahne«; Bühnenbilder für die Agitpropgr. »Truppe 31«; 1933 Verhaftungen, Hausdurchsuchungen u. Ausstellungsverbot; Tätigkeit als Zeichenlehrer.

1945 – 51 Prof. an der Kunst-HS Berlin-Charlottenburg; 1946 Mitgl. des Gründungsaussch. des Schutzverb. Bildender Künstler; 1947 – 49 mit Karl Hofer Hrsg. der Ztschr. »Bildende Kunst«; ab 1949 Personalausstellungen; 1951 zus. mit  Waldemar Grzimek Entlassung aus dem Lehramt wegen solidar. Haltung zu Nordkorea; Übersiedl. nach Berlin (Ost); 1952/53 Werkvertrag mit dem Eisenhüttenkombinat Ost; 1955 – 58 Prof. an der Kunst-HS Berlin-Weißensee; danach freischaff.; Reisen nach Paris, Italien, Ungarn u. ČSSR; gest. in Berlin.

Werke: An die Arbeit. 1930; Straßen der Arbeit. 1930; Im Gefängnis. 1933; Inbesitznahme der Fabriken. 1947.

O. N. Kat. der Ausstellung in Berlin (West), 1969; Olbrich, H.: O. N. In: Wegbereiter. Dresden 1975; Kat. O. N. Alice Lex-Nerlinger, Berlin 1974/75.

Anke Scharnhorst

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten