In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Neumann, Richard
* 2.2.1894 ✝ 2.11.1979
Geboren am 2. Februar 1894 in Wien, Sohn eines Kaufmanns; nach dem Abitur Soldat im Weltkrieg. 1919 in der kommunistischen Bewegung der âSR tätig, 1921 Mitglied der Statutenkommission auf dem III. Weltkongreß der Komintern. Richard Neumann kam 1922 nach Berlin und war dort Redakteur an der »Inprekorr«. Nach dem KPD-Verbot wurde die Redaktion im Dezember 1923 nach Wien verlegt und Neumann Chefredakteur der Pressekorrespondenz, er war dies dann auch noch einige Zeit nach seiner Rückkehr nach Berlin. Ab 1925 gehörte er zur linken Opposition und war als Trotzkist in Berlin mit Anton Grylewicz sowie Joseph Kohn (Joko) eng verbunden; er wurde 1930 in die Reichsleitung der Vereinigten Linken Opposition der KPD/ Bolschewiki-Leninisten gewählt. 1933 Emigration in die Schweiz, 1938 nach Schweden, Neumann kehrte 1947 nach Österreich zurück. Hier zunächst Redakteur der SPÖ, dann der Abspaltung SAPÖ, von der er sich vor deren Vereinigung mit der KPÖ trennte. Anschließend arbeitete Richard Neumann in Wien, wo er noch Ende der siebziger Jahre lebte, als Theater- und Wirtschaftskorrespondent sozialdemokratischer Zeitungen.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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