In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Neumann, Siegmund (Siggi)
* 14.2.1907 ✝ 27.11.1960
(* 1907 – 1960)
Geboren am 14. Februar 1907 in Tarnow/Galizien, seit dem Weltkrieg in Berlin. Er war Arbeiter-Abiturient an der Karl-Marx-Schule in Berlin und studierte an der Deutschen Hochschule für Politik. 1926 Mitglied der KPD, führend in der Kostufra. Seit 1928 aktiv bei den Versöhnlern, übte er verschiedene Funktionen in der Berliner KPD aus, eng verbunden mit Karl Volk. 1933 emigrierte Neumann nach Paris, wurde 1934 als »Bucharinist« aus der KPD ausgeschlossen und trat der KPO bei. 1937 kämpfte er als Freiwilliger im Spanischen Bürgerkrieg, wurde verwundet. Er ging nach Schweden, wo er in Stockholm als Mitarbeiter der »Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Schweden« zusammen mit Fritz Rück wirkte. Im April 1946 Rückkehr nach Deutschland, hier wegen der kommunistischen Deutschlandpolitik Mitglied der SPD. 1946 wurde seine antistalinistische Schrift »Ist die Sowjet-Union sozialistisch?« in Hamburg veröffentlicht. Siggi Neumann leitete 1947 das Ostbüro des PV der SPD in Hannover, das die Sozialdemokraten in der SBZ unterstützen sollte. Danach bis 1954 Leiter des Betriebsgruppen-Referats beim PV der SPD. Anschließend beim Hauptvorstand der IG-Metall tätig, mit der Abfassung einer Geschichte der Metallarbeiterbewegung beauftragt. Sigmund (Siggi) Neumann starb am 27. November 1960 in Frankfurt/M.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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