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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Nischwitz, Margarete

* 17.10.1891 ✝ 10.12.1979

Margarete Stock wurde am 17. Oktober 1891 in Sachsen als Tochter einer ledigen Spinnereiarbeiterin geboren; Trikotagennäherin. Seit 1912 mit Paul Nischwitz verheiratet, 1912 Mitglied der SPD, 1917 der USPD, 1918 des Spartakusbundes. Margarete Nischwitz war Mitbegründerin der KPD in Chemnitz-Nord und Frauenleiterin der KPD in Chemnitz. Von 1921 bis 1933 Abgeordnete der Chemnitzer Stadtverordnetenversammlung, von 1929 bis 1932 Leiterin des Frauensekretariats der BL Sachsen in Dresden. Sie wurde 1925 Vorsitzende des Roten Frauen- und Mädchenbundes (RFMB) in Sachsen. Delegierte des VI. Weltkongresses der Komintern 1928 in Moskau, wo sie zur Frauenfrage sprach. 1929 zog sie als Abgeordnete in den Sächsischen Landtag ein, kandidierte auch 1930 wieder (an dritter Stelle), wurde erneut gewählt und blieb bis 1931/32 stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied des Sekretariats der BL Sachsen. Sie schied aus familiären Gründen aus der hauptamtlichen Parteiarbeit aus. Als ihr die BL riet, sich scheiden zu lassen, lehnte sie das ab. Nachdem ihr Mann schon 1930 aus der KPD ausgetreten und Mitglied der SPD geworden war, hat auch sie 1932 die KPD verlassen. Die Zerrüttung der Familie und politische Probleme verursachten ein längeres Nervenleiden, deshalb war sie zeitweise in einer Nervenheilanstalt untergebracht. Nach 1933 mehrmals inhaftiert, schloß sie sich 1945 wieder der KPD bzw. der SED an, bekam aber nur noch untergeordnete Funktionen. 1976 erhielt sie den VVO in Gold, wohnte als Parteiveteranin in Frohnau im Erzgebirge. Margarete Nischwitz starb dort am 10. Dezember 1979.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten