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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Noack, Georg

* 4.9.1904 ✝ 18.8.1975

Geboren am 4. September 1904 in Berlin, Sohn eines Maurers; lernte Rabitzspanner. Über seinen Lebenslauf hieß es 1929 in einem Gutachten des Bezirksjugendamts Berlin-Lichtenberg, Noacks Kindheit und Jugend »waren nicht gerade rosig zu nennen. Der Vater war 1915 im Felde gefallen und so mußte N. beizeiten mithelfen, die Mutter zu unterstützen. In der Zeit von Ostern 1918 bis 1925 hat N. in den verschiedensten Betrieben als Arbeitsbursche gearbeitet, um dann im Jahre 1925 in einer einjährigen Lehrzeit den Beruf des Rabitzspanners zu erlernen ... N. ist Epileptiker, jedoch zeigen sich die Anfälle immer seltener und nur als Folge von Aufregungen ... Er raucht nicht, meidet jeden Alkohol und überhaupt alles, was sein Leiden verschlimmern könnte. N. ist ganz intelligent, geweckt und strebsam.« 1925 wurde er Mitglied der Roten Jungfront, 1927 der KPD. Im Juni 1927 Agitpropleiter, später Polleiter des KPD-Verwaltungsbezirks Berlin-Lichtenberg. Ab September 1929 Orgleiter der KJVD-BL Berlin-Brandenburg, 1930 Polsekretär im Ruhrgebiet. Noack kam im Juli 1931 nach Moskau, war dort bis Oktober 1932 Mitarbeiter der KJI und zugleich Jugendsekretär bei der RGI. Ins ZK des KJVD kooptiert, nahm er als KJVD-Vertreter 1931 und 1932 an den Kongressen der KJI in Moskau teil. Ende 1932 zurückgekehrt, ab Februar 1933 illegaler Instrukteur der Berliner BL, von April bis Juni 1934 Orgleiter der KPD in Lichtenberg. Noack wurde am 19. Juni 1934 von der Gestapo verhaftet und am 6. September 1935 vom VGH zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Haft im Zuchthaus Luckau noch bis Mai 1945 in den KZs Esterwegen und Aschendorfer Moor. 1945 Angestellter im Bezirksamt Berlin-Lichtenberg, 1947/48 2.Sekretär der SED Lichtenberg, später Magistratsdirektor für Personal im Ostberliner Magistrat, ab 1952 Arbeitsdirektor im VEB Gasversorgung in Ost-Berlin. Georg Noack starb am 18.August 1975.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten