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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Oldenburg, Otto

* 21.6.1898 ✝ 11.3.1942

Geboren am 21. Juni 1898 in Berlin; lernte Mechaniker und arbeitete u. a. bei Siemens. Nach dem Weltkrieg trat er in die FSJ ein und wurde bereits im Februar 1919 Mitglied der Zentrale des Jugendverbandes. 1919 Eintritt in die KPD. Der Siemenskonzern kündigte Oldenburg wegen »Aufhetzung der Arbeiter«; daraufhin bekam er eine Stelle zunächst als Registrator bei der russisch-österreichischen Handelsgesellschaft, später war er offiziell Korrespondent der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Oldenburg war für den AM-Apparat der KPD tätig. Er wurde 1926 verhaftet, vom 4. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig zusammen mit Otto Braun und Olga Benario angeklagt und wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu eineinhalb Jahren Festung verurteilt, im Juli 1928 wurde die Reststrafe durch Amnestie erlassen. Wieder in der KPD aktiv und ab November 1929 in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Als Oldenburg am 12. März 1933 erneut in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde, befand er sich bereits in »Schutzhaft« im KZ Sonnenburg und saß dort bis Juli 1934. Im April 1937 wegen des Verdachts illegaler Widerstandstätigkeit erneut festgenommen, saß er bis Juni 1937 im KZ Sachsenhausen. Am Tag des Kriegsausbruchs, am 1. September 1939, ein drittes Mal verhaftet und wieder ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. Dort starb Otto Oldenburg am 11.März 1942 an den Entbehrungen der KZ-Haft.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten