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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Palucca, Gret

* 8.1.1902 ✝ 22.3.1993

Geb. in München; Vater Apotheker; 1908 Übersiedl. nach Kalifornien; 1909 Rückkehr nach Dresden; 1914 – 16 Ballettunterricht bei Heinrich Kröller; 1916 Internatsschule in Plauen; 1918 Ballettunterricht bei Heinrich Kröller in München, 1920 bei Mary Wigman in Dresden; 1923 Mitgl. der ersten Wigman-Tanzgr.; 1924 erster Solotanzabend; fortan alljährl. Tourneen im In- u. Ausland; Studentin am Bauhaus in Weimar; 1925 Eröffnung der Palucca-Schule in Dresden, Filialen in Berlin (1928) u. Stuttgart (1931); 1926/27 erste Palucca-Tanzgr.; 1927 erster Solotanzabend in der Aula des Bauhauses Dessau; ab 1934 Mitgl. der Reichstheaterkammer; 1936 Teiln. am Eröffnungsabend der Olymp. Spiele in Berlin; G. P. konnte sogen. Ariernachweis nicht erbringen, durfte nur noch mit Sondergenehmigung (6.11.1936) außerhalb staatl. u. NS-Veranstaltungen auftreten; Übernahme der Palucca-Schule durch Adolf Havlik u. Eva Glaser; 1939 – 44 Solotanzabende.

1945 Wiederaufn. der Tanztätigkeit; Neueröffnung der Palucca-Schule in Dresden; 1945 – 49 Gastspielreisen in allen vier Besatzungszonen; 1949 Verstaatl. der Palucca-Schule; Abg. im Sächs. Landtag; 1950 letzte Tournee; 1950 Gründungsmitgl. der DAK; 1951 letzter Soloauftritt; 1953 Unterbrechung der Lehrtätigkeit wegen staatl. Eingriffe; 1954 Neuberufung zur Künstler. Ltr. der Schule; ab 1957 Ltr. der jährl. Sommerkurse der Palucca-Schule; 1962 Prof.; 1965 – 70 Vizepräs. der AdK; 1970 – 74 Gastprof. in Stockholm, Gastunterricht u. a. in Bern u. Leningrad; 1960, 1976 u. 1981 NP; 1972 VVO; 1980 Stern der Völkerfreundschaft; 1983 Dt. Tanzpreis (der Stadt Essen); 1985 Ehrenspange zum VVO; 1985 Mitgl. des Kuratoriums der Semperoper Dresden; Mitgl. des Internat. Musikzentrums in Wien; 1987 Großer Stern der Völkerfreundschaft.

1991 Ehrenmitglied der vereinten AdK; 1992 Großes Verdienstkreuz der Bundesrep. Dtl.; eine der großen Persönlichkeiten des modernen dt. Tanzes, Tanztitel u. a. »Technische Improvisationen« (1927), »Im weiten Schwung« (1928), »Wechselndes Temperament« (1930), »Habanera« (1941) u. »Dunkle Stimmung« (1949); gest. in Dresden.

Krull, E., Gommlich, W.: P. Berlin 1964; Schumann, G. (Hrsg.): P. Berlin 1972; P. zum Fünfundachtzigsten. Glückwünsche, Selbstzeugnisse, Äußerungen. Berlin 1985; Erdmann-Rajski, K.: G. P. Tanz, Palucca! Die Verkörperung einer Leidenschaft. Berlin 2001 (Biogr.).

Kornelia Knospe

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten