In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Pannach, Gerulf
* 24.6.1948 ✝ 3.5.1998
Geb. in Arnsdorf (b. Dresden); Vater Fußballtrainer, Mutter Sekr.; 1967 Abitur; 1967 – 69 NVA; 1969/70 Jurastudium an der MLU Halle (abgebrochen); 1969 – 71 Songgr. Leipzig; 1970/71 Ref. für Singebew. im Kabinett für Kulturarbeit der Stadt Leipzig; 1971 Chansonklub Leipzig; Expedient; 1971 – 75 Zusammenarbeit mit der Klaus-Renft-Combo bzw. Renft (Texte, gem. Auftritte); 1972 Sachbearb.; seit 1972 freischaff.; Freundschaft mit dem Schriftst. Jürgen Fuchs, gem. Auftritte; ab 1974 auch mit Christian Kunert (Renft); Verbote, befristete Spielerlaubnisse, Auftritte schließl. nur noch in inoffiz. Veranstaltungen; Mitschnitt 1977: LP »Pannach, Fuchs u. Kunert« (in der Bundesrep. Dtl. erschienen); 1976 Mitunterz. der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns; mit Jürgen Fuchs u. Christian Kunert Flucht auf das Grundstück Robert Havemanns in Grünheide (b. Berlin); Nov. 1976 Verhaftung; 26.8.1977 Abschiebung in die Bundesrep. Dtl; Auftritte mit Wolf Biermann; Zusammenarbeit mit Christian Kunert; 1979 LP »Pannach & Kunert«; 1981 LP »Fluche Seele Fluche«; 1991 CD »Pretty Woman guck nicht so«; Textautor u. Schauspieler in Film (u. a. Filme von Thomas Brasch) u. Theater (u. a. Rockoper in Essen).
2.12.1989 mit anderen ausgebürgerten Liedermachern erste Auftritte in der DDR nach der Wende (Haus der Jungen Talente Berlin); Texte für die Puhdys u. Veronika Fischer; CD »York 17«; gest. in Berlin.
2000 CD Pannach & Kunert: Gib mir ’ne Hand voll Glück. Live 1977 – 1993.
Sallmann, S. (Hrsg.): Als ich wie ein Vogel war. G. P.: Die Texte. Berlin 1998.
Rainer Bratfisch
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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