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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Paterna, Erich

* 19.2.1897 ✝ 22.4.1982

Geb. in Genschmar (Oderbruch); Vater Postagent; 1916 – 18 Vizefw. im 1. Weltkrieg; 1919 Beendigung der 1916 abgebrochenen Volksschullehrerausbildung; 1920 – 27 Volksschullehrer; 1927 Attestation als Mittelschullehrer; 1927 – 32 SPD, seit 1932 KPD; 1927 – 30 Mittelschullehrer; 1930 – 33 Rektor einer weltl. Schule in Frankfurt (Oder); 1933 Entlassung; Aug. 1933 – 1936 Lehrer in der Niederlausitz; 1933 – 36 Rottenführer in der SA-Brigade 122 in Sorau; zugl. aktiv im illeg. Widerstand, 1936 Verhaftung, 1936 – 40 Zuchthaus Brandenb.-Görden; 1940 – Jan. 1945 Aushilfsbuchhalter; Jan. – Mai 1945 Sonderaufträge für die sowj. Armee.

Mai – Juli 1945 stellv. Ltr. des Bez.-Schulamts Berlin-Schöneberg; Juli 1945 – Mitte 1946 wiss. Mitarb. beim PV der KPD; hier beteiligt an der Ausarbeitung der »Richtlinien für den Unterricht in dt. Geschichte«; 1946 SED; 1946 – 53 Lehrer, ab 1947 Ltr. des Lehrstuhls für Geschichte der dt. Arbeiterbew. an der PHS; 1953 – 63 Dir. des Inst. für dt. Geschichte an der HU Berlin; 1953 – 58 Wahrnehmung einer Professur für dt. Geschichte; 1955 Prom. u. 1958 Habil. mit einer zweibändigen Studie über Klassenkämpfe der Mansfeld. Bergarb. vom 15. bis 17. Jh.; 1958 – 63 ord. Prof.; 1963 em.; 1972 VVO; 1977 Dr. h. c. der HU Berlin; 1982 KMO; gest. in Berlin.

E. P. war u. a. Mitautor des HS-Lehrbuchs zur Geschichte Dtl. 1933 – 39 (Berlin 1969); obgleich selbst ohne universitäre geschichtswiss. Ausbildung, war er von nachhaltiger Bedeutung für die DDR-Geschichtswiss.; als HS-Lehrer u. Parteifunktionär hat er die Ausbildung der ersten u. bis 1989 dominierenden Historikergeneration der DDR maßgebl. mitgeprägt.

»Da stunden die Bergleute auff«. Berlin 1960. Pätzold, K.: E. P. In: Wegbereiter der DDR-Geschichtswiss. Berlin 1989; Kowalczuk, I.-S.: Legitimation eines neuen Staates. Berlin 1997.

Ilko-Sascha Kowalczuk

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten