x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Paulus, Friedrich

* 23.9.1890 ✝ 1.2.1957

Geb. in Breitenau (Guxhagen, Schwalm-Eder-Krs.); Vater Beamter; Gymnasium, 1909 Abitur in Kassel; 1910 kaiserl. Armee, Laufbahn als Berufsoffz., 1911 Ltn.; im 1. Weltkrieg in Stabs- u. Adjutantenstellungen; danach Grenzschutz Ost, 1919 Reichswehr, Hptm.; dann überwiegend Dienst als Gen.-Stabsoffz., 1.6. 1933 Obltn.; 1934 Major u. Kdr. der Kraftfahrabt. in Wünsdorf (b. Zossen); 1935 Chef des Gen.-Stabs des Kdo. Kraftfahrtruppen (Panzer) in Berlin, Oberst; Teiln. an den Überfällen Dtl. auf Polen, Belgien u. Frankreich sowie an der Planung des Einfalls in die UdSSR, 1.1.1939 Gen.-Major; Mitte 1940 Oberquartiermstr. I im Gen.-Stab des Heeres (erster Berater des Gen.-Stabschefs, zugl. dessen Stellv.); 1942 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes; 1943 Eichenlaubträger; Anfang 1942 Oberbefehlshaber der 6. Armee, Weisung zur Nichtbefolgung des »Kommissars-Befehls« u. Aufhebung des »Härte-Befehls«; 31.1.1943 als Gen.-Feldmarschall im Raum Stalingrad Kapitulation u. sowj. Gefangenschaft; im Aug. 1944 Beitritt zum Bund Dt. Offz. u. Anschluß an die BFD; Verhaftung der Ehefrau durch die Gestapo, Sohn in Sippenhaft.

Sommer 1946 vor dem Internat. Militärgerichtshof in Nürnberg Zeuge der Anklage gegen den ehem. dt. Gen.-Stab, Aussagen über die Ausarbeitung des Plans »Barbarossa«; Okt. 1953 Rückkehr nach Dtl.; freischaff. Schriftst. in Dresden; 1953 Mitgl. der DSF; Mai 1954 auch Vortragstätigkeit an der HS für Offz. der KVP; gest. in Dresden.

Feldmarschall P. spricht. Berlin 1954; »Ich stehe hier auf Befehl!« Lebensweg des Gen.-Feldmarschalls F. P. (Hrsg. W. Görlitz). Frankfurt (Main) 1960. Goerlitz, W. (Hrsg.): P. u. Stalingrad. Frankfurt (Main) 1964; Reschin, L.: Feldmarschall im Kreuzverhör. F. P. in sowj. Gefangenschaft. Berlin 1996; Diedrich, T.: P. Das Trauma von Stalingrad. Eine Biogr. Paderborn 2008.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten