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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pelz, Herbert

* 15.11.1909 ✝ 27.9.1938

(* 1909 – † 1938?) Geboren am 15. November 1909 in Berlin. Nach dem Studium und der Promotion wurde er Assistenzarzt und Bakteriologe in Berlin. Aktiv in der kommunistischen Studentenarbeit, ab 1929 in der Kostufra-Reichsleitung, 1931 kurzzeitig deren Leiter. Pelz übersiedelte im November 1932 nach Moskau und war auch dort als Arzt tätig und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Tropeninstitut des Volkskommissariats für Gesundheitswesen. Am 15. März 1938 vom NKWD verhaftet, wurde er als angeblicher Trotzkist vor Gericht gestellt, am 27. September 1938 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Seine Frau Lea Pels, geb. Engel (* 20. 10. 1909 - † k.A.) Tochter eines polnisch- jüdischen Kaufmanns, lebte seit 1914 mit den Eltern in Deutschland. Die gelernte Stenotypistin, Sekretärin und Korrespondentin arbeitete bei Berliner Handelsfirmen und lebte seit 1930 mit Herbert Pelz zusammen. Im April 1933 emigrierte sie in die Sowjetunion, arbeitete bei der Mopr, später war sie in einem Laboratorium tätig. Bei Kriegsausbruch Einberufung zur Roten Armee, später Evakuierung nach Nowosibirsk, Ende 1944 kam sie nach Leningrad, im Februar 1955 reiste sie in die DDR aus. Lea Pelz beantragte die Aufnahme als Kandidatin in die SED und arbeitete zunächst  als Referentin für den Bereich Sowjetinformation beim DSF-Zentralvorstand, dann war sie freie Mitarbeiterin bei der Zeitung „Wochenpost“. Ende November 1956 übersiedelte sie nach Israel zu Ihrer Mutter. Daraufhin schloss die ZPKK Lea Pelz im Juni 1957 aus der SED aus.

 

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten