In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Perwuchin, Michail Georgijewitsch
* 14.10.1904 ✝ 22.7.1978
Geb. in Jurjuzan (Gebiet Tscheljabinsk, Ural); Vater Schmied; 1919 Mitgl. des Komsomol u. der KPdSU; Schulinstrukteur u. Red.; nach Abendschulen 1922 – 29 Ausbildung zum Elektroing. am Plechanow-Inst. in Moskau;
1930 – 37 Ing., zul. Dir. in der Elektroerzeugung; ab 1937 Dir. der HV für Elektrizitätswerke (»Glawenergo«) beim Volkskommissariat für Schwerindustrie der UdSSR; 1938/39 stellv. Volkskommissar für Schwerindustrie der UdSSR; 1939/40 Volkskommissar für Elektrokraftwerke u. -industrie der UdSSR; 1940 – 44 u. 1950 – 53, 1953 – 55 stellv. Vors. u. 1955 – 57 Erster stellv. Vors. des Rats der Volkskommissare bzw. ab 1946 des Min.-Rats der UdSSR; zugl. 1940 – 42 Volkskommissar für Kohle- u. Erdölindustrie der UdSSR; 1942 – 50 Volkskommissar bzw. ab 1946 Min. für chem. Industrie der UdSSR; 1953 – 54 Min. für Elektrokraftwerke u. -industrie der UdSSR; April – Juli 1957 Min. für mittleren Maschinenbau der UdSSR; ab 1940 Mitgl. des ZK u. 1952 – 57 des Präs. des ZK der KPdSU; infolge der Entmachtung von Wjatscheslaw Molotow, Georgi Malenkow u. Lazar Kaganowitsch durch Nikita Chruschtschow 1957 wirkte er 1957/58 nur noch als Vors. des Staatskomitees für Wirtschaftsbeziehungen mit dem Ausland beim Min.-Rat der UdSSR.
1958 – 62 Botschafter in der DDR (Nachf. von Georgi M. Puschkin); er hatte offene Meinungsverschiedenheiten mit Walter Ulbricht; 1963 – 65 Verw.-Ltr. beim Volkswirtschaftsrat der UdSSR u. 1965 – 78 Abt.-Ltr. beim Staatl. Planungsamt der UdSSR; vier Lenin-Orden; Rotbannerorden; Held der soz. Arbeit; gest. in Moskau.
Kowalewa, N. et al. (Hrsg.): Molotow, Malenkow, Kaganowitsch. 1957. Stenogramma ijunskogo plenuma ZK KPSS i drugije dokumenty. Moskwa 1998.
Jan Foitzik
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel. 030- 44 02 32-0, mail@christoph-links-verlag.de