In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Pflugbeil, Sebastian
* 14.9.1947
Geb. in Bergen (Rügen); Eltern Kirchenmusiker; 1965 Abitur; 1966 – 71 Studium der Physik an der EMAU Greifswald; ab 1971 wiss. Mitarb. am ZI für Herz-Kreislauf-Forschung der AdW in Berlin-Buch, Abt. Mathematik; 1983 Einreichung einer Diss. zum Computereinsatz in neurophysiolog. Untersuchungen, Verweigerung der Prom. wegen pol. mißliebiger Äußerungen (Prom. erfolgte 1990); Mitbegr. des Friedensseminars der ev. Immanuelgemeinde in Berlin; 1986 (nach der Katastrophe in Tschernobyl) im Auftrag des Bunds der Ev. Kirchen Mitarb. an einer Studie über Probleme der Kernenergieprod. in der DDR, Überwachung durch das MfS (OV »Reaktor«); Sept. 1989 Mitbegr. des Neuen Forums (NF) u. Mitarb. im NF-Arbeitsaussch., NF-Sprecher im Stadtbez. Berlin-Prenzlauer Berg, ab Dez. 1989 NF-Vertreter am Berliner u. am Zentr. Runden Tisch, Einsatz für die sofortige Abschaltung des Kernkraftwerks Greifswald; Feb. 1990 Min. ohne Geschäftsber. in der zweiten Reg. Hans Modrow; ab Mai Mitgl. der Berliner Stadtverordnetenvers.
1990 – 94 MdA Berlin; Mitgl. der Abg.-Gruppe NF/Bürgerbew.; seit 1993 Vors. des »Kinder von Tschernobyl e. V.«; 1995 – 97 in dieser Eigenschaft u. in Koop. mit der Europ. Kommission sowie weißruss. Initiativen maßgebl. am Aufbau eines Reha-Zentrums für Kinder in der Region von Tschernobyl beteiligt; daneben wiss. Beschäftigung mit den ökolog. Hinterlassenschaften der DDR sowie den Verbindungen zw. dem MfS u. dem DDR-Kernenergiesektor; Ord. Mitgl. der Internat. Ökolog. Akad.; seit 1999 Präs. der Ges. für Strahlenschutz (Nachf. von Wolfgang Köhnlein); lebt in Berlin.
/ Jan Wielgohs
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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