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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pink, Hans

* 14.4.1906 ✝ 14.5.1974

Geboren am 14. April 1906 in Saarbrücken, Sohn einer Arbeiterfamilie; wurde Metallarbeiter. 1924 trat er in die KPD ein. Im Oktober 1930 im Betrieb gemaßregelt, weil er an der Gedenkfeier für die 98 Opfer der Schlagwetterkatastrophe auf der Grube Maybach teilgenommen hatte. Mitarbeiter in der Roten Hilfe, später hauptamtlicher Orgleiter der RHD Saar. 1932 in den Landesrat Saar gewählt, 1933 illegal in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz, wurde dort verhaftet und saß bis August 1933 in »Schutzhaft«. Pink organisierte als Funktionär der Roten Hilfe im Saargebiet Solidaritätsaktionen für Georgi Dimitroff und Ernst Thälmann. Er erreichte, daß eine dreiköpfige Arbeiterdelegation aus dem Saargebiet nach Berlin reisen und Ernst Thälmann am 19. Mai 1934 im Gefängnis sprechen durfte. Nach dem Anschluß des Saargebiets emigrierte er 1935 nach Frankreich, arbeitete dort im Steinbruch und wurde im September 1939 interniert. Aus dem Internierungslager geflüchtet, fand er Anschluß an die Résistance und organisierte 1944/45 in Paris ein Büro für die Repatriierung von Saarländern. Pink kehrte in das Saargebiet zurück, trat wieder in die KP ein und wurde hauptamtlicher Funktionär des Industrieverbandes Metall, der späteren IG Metall Saar. Auch nach dem Verbot der KP des Saarlandes 1957 deren Mitglied, schied aber aus der hauptamtlichen Gewerkschaftsarbeit aus. Im September 1961 war er Vertrauensmann für die Kandidatur seines KPD-Genossen August Hey, der als Unabhängiger zur Bundestagswahl kandidierte. Hans Pink starb am 14. Mai 1974 in Völklingen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten