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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pinnecke, Wilhelm

* 28.5.1897 ✝ 12.3.1938

Geboren am 28. Mai 1897 in Honnef/Rheinland, Sohn eines Schneiders; wurde Ankerwickler. Anfang der zwanziger Jahre Mitglied der KPD, Vorsitzender der Ortsgruppe Honnef. Als Anführer einer Proletarischen Hundertschaft beteiligte er sich mit gehorteten Waffenbeständen im September 1923 am Kampf gegen die rheinländischen Separatisten (»Schlacht am Ägidienberg«). Aufgrund des Waffenbesitzes wurde Pinnecke am 13. Dezember 1926 vom Reichsgericht in Leipzig wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung Redakteur der Kölner KPD-Zeitung »Sozialistische Republik« und später Orgleiter des KPD-Bezirks Mittelrhein. Im Mai 1928 hatte er vergebens für den Preußischen Landtag kandidiert, im Juli 1932 wurde er im Wahlkreis Köln-Aachen in den Reichstag gewählt. Noch am 5. März 1933 kam er als Abgeordneter in den Preußischen Landtag, dann ging Pinnecke in die Illegalität und lebte zeitweilig unter dem Decknamen Leo in Köln, wo er als Polleiter bzw. Oberberater des ZK wirkte. Entgegen der Weisungen des ZK emigrierte Pinnecke im Sommer 1933 in die Niederlande, später über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion. 1937 ging er nach Spanien und kämpfte in den Internationalen Brigaden, zuletzt Kommissar im »Edgar-André-Bataillon«. Wilhelm Pinnecke fiel am 12. März 1938 in Alcaila. Sein Tod blieb den deutschen Behörden unbekannt, die ihm noch am 26. November 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten