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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Plenzdorf, Ulrich

* 26.10.1934 ✝ 9.8.2007

Geb. in Berlin-Kreuzberg; Vater Maschinenbauer; 1946 – 49 Volksschule in Berlin-Kreuzberg; 1950 Umzug nach Ost-Berlin; 1949 – 52 Besuch des Schulfarm-Internats Scharenberg in Himmelpfort (b. Fürstenberg); 1954 Abitur in Berlin-Lichtenberg; 1954/55 Marx.-Lenin.-Studium am Franz-Mehring-Inst. Leipzig; 1955 – 58 Bühnenarb. bei der DEFA; 1958 Mitgl. der SED; 1958/59 NVA; 1959 – 63 Studium an der Film-HS Potsdam-Babelsberg; ab 1964 Szenarist u. Filmdramaturg bei der DEFA; 1964 erster Filmerfolg mit »Mir nach, Kanaillen«; der 1965 abgedrehte Film »Karla« kam (nach dem 11. Plenum des ZK der SED im Dez. 1965) nicht in den Verleih; das 1968 fertiggestellte Szenarium »Die neuen Leiden des jungen W.« (in der DDR nicht verfilmt, in der Bundesrep. Dtl. 1976) wurde 1972/73 als Theaterstück in Halle aufgeführt, in der Ztschr. »Sinn u. Form« gedruckt u. machte erstmals den Generationskonflikt zum Thema öffentl. Diskussion; 1973 Heinrich-Mann-Preis; U. P. wurde vom MfS im OV »Selbstverlag« überwacht; er erhielt 1978 für die Erzählung »kein runter kein fern« den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis; weitere wichtige Werke u. a.: Szenarien für die DEFA-Filme »Die Legende von Paul u. Paula« (1973), »Insel der Schwäne« (1983, nach  Benno Pludra); Schauspiele: »Ein Tag, länger als ein Leben« (1986, nach Tschingis Aitmatow), »Freiheitsberaubung« (1988, nach  Günter de Bruyn); 1994 Forts. der Fernsehserie »Liebling Kreuzberg«; »Vater Mutter Mörderkind« (Drehbuch), ZDF 1993; Drehbuch zum Fernsehfilm »Der Laden« (1999); 1995 Adolf-Grimme-Preis; 2004 Gastdozent am Dt. Literaturinst. Leipzig; gest. in Berlin.

Legende vom Glück ohne Ende. Rostock 1979; kein runter kein fern. Frankfurt (Main) 1984; Filme. 2 Bde. Rostock 1986; Vater, Mutter, Mörderkind. Rostock 1994; Berliner Geschichten. Op. Schwerpunkt Selbstverlag. Frankfurt (Main) 1995; Der Trinker (Drehbuch). 1995; Der Laden (Drehbuch). 1997; Abgehauen (Drehbuch). 1998; Eins und Eins ist Uneins. 1999; Der König u. sein Narr (Drama). 2001.

Leonore Krenzlin

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten