x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Pniower, Georg Bela

* 29.4.1896 ✝ 19.3.1960

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Literaturhistoriker u. Dir. des Märk. Museums in Berlin; 1911 nach Schulabbruch Lehre als Gärtner; Gärtnergehilfe in der städt. Gartenverw. Trier u. in der Parkverw. Beuten (Oberschles.); 1916 – 20 Studium an der Staatl. Lehranstalt für Obst- u. Gartenbau in Proskau (Schles.), Abschluß als Gartentechniker; 1920 / 21 beim Gartenbauamt Hannover persönl. Ass. des Gartenbaudir. Hermann Kube; 1922 – 24 Ltr. des Entwurfsbüros der Baumschule Späth, Berlin-Treptow; Prüfung zum Gartenbauinspektor; 1922 / 23 gleichzeitig Ausbildung zum Gartenbaudir. in Proskau; 1925 selbständig beim Provinzialverband der Kleingärtner Groß-Berlin; bis 1933 Mitgl. der SPD; 1933 Einladung nach Mailand zur Triennale (mit Erich Mendelsohn, Hans Poelzig u. Mies van der Rohe); 1935 Berufsverbot wg. jüd. Abstammung; bis 1938 Gestaltung Volkspark Wilmersdorf (Berlin); 1938 nach England, Gartengestaltungen in London u. in der Grafschaft Surrey; 1939 Rückkehr nach Dtl.; kurze Einberufung; 1940 selbständiger Gemüsegärtner; 1944 Verhaftung durch die Gestapo u. Zwangsarbeit in Berlin-Zehlendorf.

1945 Auftrag der amerik. Streitkräfte zur Neugestaltung des Kleistparks in Berlin-Schöneberg (Sitz des Alliierten Kontrollrats); 1946 Berufung zum ord. Prof. u. Dir. des Inst. für Gartenkunst u. Landschaftsgestaltung an der Univ. Berlin (Berlin-Dahlem); 1951 Umzug nach Ost-Berlin; 1951 – 60 Weiterführung des Lehrstuhls unter dem Namen Inst. für Garten- u. Landeskultur Berlin-Mitte an der HU Berlin; 1959 Sommerblumengarten im Treptower Park; 1960 Promotion; gest. in Berlin.

P. gilt in Fachkreisen als einer der führenden Landschaftsarchitekten u. -planer in der frühen DDR.

Gröning, G., Wolschke-Bulmahn, J.: Zum 90. Geburtstag des Gartenarchitekten G.B.P. In: Gartenamt (1986) 12; Gandert, K.-D.: G.B.P. – Sein Leben u. Wirken für die Garten- u. Landeskultur. In: Inst. für Umweltgesch. u. Regionalentw. (Hg.): Landschaft u. Planung in den neuen Bundesländern – Rückblicke. Berlin 1999; Fibich, P.: G. P. Hannover 2004; Giese, H., Sommer, S.: Leben u. Werk. Dresden 2005; Landschaftsarchitektur der DDR im Land Brandenburg, Ausstellungskatalog 2006.

Volker Wagner

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten