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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Poche, Klaus

* 18.11.1927 ✝ 9.1.2007

Geb. in Halle; Vater Angest.; Volksschule, Oberrealschule; Wehrmacht, 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft.

Nach 1945 Krankenpfleger, Lehrer u. Zeichenlehrer; 1950 journalist. Arbeit, Red. beim »Nachtexpress« (Berlin); dann Red. u. Zeichner bei der »BZ am Abend«; 1954 – 79 freischaff. Schriftst. u. Grafiker (Romanillustrationen, Schutzumschläge, Filmplakate) in Berlin; verf. anfangs Reportagen u. Kurzgeschichten (»Das OKW gibt nicht mehr bekannt«, 1961 zus. mit Hans-Oliva Hagen); 1965 erster Roman »Der Zug hält nicht im Wartesaal«, der Kriegserlebnisse u. die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit propagandist. gegen die Bundesrep. Dtl. aufbereitet; 1970 Drehbuch für das Fernsehspiel »Rottenknechte« (5 Folgen, R:  Frank Beyer); zunehmend krit. Arbeiten; zahlr. Fernsehfilme (teils mit  Jurek Becker); 1976 Mitunterz. der Protestresolution gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns; 1978 sein Fernsehfilm »Geschlossene Ges.« wurde nach der Erstsendung verboten u. erst 1989 wieder ausgestrahlt; 1978 Veröff. seines autobiogr. gefärbten Romans »Atemnot« in der Schweiz, der auch die Zensurpraxis behandelt; zunehmend Konflikte u. berufl. Behinderungen, vom MfS im OV »Buch« als »feindlich eingestellter Schriftst.« erf.; 1979 Mitunterz. eines offenen Briefs an  Erich Honecker, in dem die kulturpol. Praxis kritisiert wurde; Juni 1979 deshalb zus. mit  Stefan Heym u. a. Schriftst. aus dem SV ausgeschl.; Ende 1979 Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.; hier zahlr. Fernsehspiele (u. a. 1981 »Collin« nach dem Roman von Stefan Heym); gest. in Pulheim (bei Köln).

1993 Mitgl. des Dt. PEN-Zentrums; Mitgl. der AdK; 1991 »Das große Fest«; 1994 »Ich klage an«; 1996 Drehbuch zu »Rosa Roth – Verlorenes Leben« (ZDF).

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten