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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pohl, Käthe (Rabinowitsch)

* 21.7.1892 ✝ 23.2.1948

Dr. phil.; geboren am 21. Juli 1892 in St. Petersburg als Lydia Rabinowitsch, Tochter einer begüterten Familie; studierte und promovierte zum Dr. phil. Im Ersten Weltkrieg schloß sie sich den Bolschewiki an. Nach dem Krieg mit August Kleine verheiratet, zog 1920 nach Deutschland. Hier spielte sie in der KPD eine vielfältige und wichtige Rolle. Sie wurde 1922 Sekretärin des Polbüros (neben Leo Flieg) und hatte 1923, zusammen mit ihrem Mann, erheblichen Einfluß innerhalb der Partei. Obwohl von den Linken 1924 abgelöst, kam noch 1924 im KPD-Verlag ihre weitverbreitete Broschüre heraus: Käthe Pohl: »Ebert oder Lenin? Der Bankrott der sozialdemokratischen Politik«. Käthe Pohl wurde 1923 von Kleine geschieden, sie soll einige Zeit mit Emil Höllein zusammengelebt haben, heiratete dann in Hamburg Hans Westermann und gehörte mit ihm zunächst zu den Versöhnlern. Nach ihrer Trennung von dieser Oppositionsgruppe arbeitete Käthe Pohl, die als ein sehr kluger, aber »diktatorischer Typ« galt, bei der Peuvag, 1932 leitete sie die Rote Hilfe in Hamburg. Anfang 1933 flüchtete sie – als Jüdin und Kommunistin besonders gefährdet – aus Deutschland in die Sowjetunion und war dort bei der Komintern beschäftigt. Vom NKWD 1936 zeitweise verhaftet, hat sie später im Institut 99 (einer Parteischule der KPD) sowie in der Antifaschule Krasnogorsk als Lehrerin gearbeitet. Sie starb am 23. Februar 1948 in Moskau.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten