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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Puchmüller, Ernst

* 7.3.1897 ✝ 14.6.1976

Geboren am 7. März 1897 in Dassow/Krs. Grevesmühlen, Sohn eines Schuhmachers; Lehre und Arbeit als Bäcker. 1916 zum Militär einberufen, erblindete infolge einer Kriegsverletzung zu 75 Prozent und begann als Landbriefträger in seinem Heimatort Dassow. Er schloß sich 1917 der SPD, ein Jahr später der USPD an. 1920 ging er mit deren linkem Flügel zur KPD. Er leitete in Lübeck die Rote Hilfe, 1932 dort in die Bürgerschaft gewählt. Am 13. Oktober 1935 verhaftet und am 12. Dezember 1936 im sogenannten Lübecker Kommunistenprozeß (u. a. mit Erich und Minna Klann) zu 13 Jahren Zuchthaus verurteilt. Aufgrund der Erblindung Puchmüllers hatte der Staatsanwalt von der Todesstrafe abgesehen und lebenslänglich gefordert. Von 1945 bis 1947 stand Puchmüller an der Spitze der KPD bzw. der SED im Kreis Grevesmühlen. 1947/48 Vorsitzender der VVN Mecklenburg, 1948 Direktor der Landesblindenanstalt bzw. des Rehabilitations-Zentrums für Blinde in Neukloster. Ab 1957 war er Vizepräsident des Allgemeinen Deutschen Blindenverbandes der DDR. Ernst Puchmüller starb am 14. Juni 1976.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten