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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Pütz, Heinrich

* 3.8.1898 ✝ 10.10.1927

Geboren am 3. August 1898 in Köln, Sohn eines Eisengießers; Lehre als Buchdrucker. 1917 kam er an die rumänische Front, wo er an Gelbsucht erkrankte, die eine Ursache seines frühen Todes wurde. Pütz desertierte 1918 und war illegal für die Spartakusgruppe tätig. Er wurde Mitglied des Kölner Arbeiter- und Soldatenrates, schloß sich dem Spartakusbund und Anfang 1919 der KPD an. 1919 wurde er wegen antimilitaristischer Propaganda unter den Besatzungstruppen ein halbes Jahr eingesperrt. Ab 1920 hauptamtlich für die FSJ bzw. für die KJD Ruhr tätig, 1922 ins ZK der Kommunistischen Jugend berufen, ab Ende 1922 in der Reichszentrale der KJD in Berlin. Auf dem 7.Reichsjugendkongreß Ende März/Anfang April 1923 in Chemnitz zum Mitglied des ZK der KJD gewählt, wurde im Mai Polleiter und damit faktisch Vorsitzender der KJD und war zugleich Mitglied der Zentrale der KPD. Nach dem Verbot der KJD am 23. November 1923 bildete er mit dem Orgleiter, dem Russen Raffael Chitarow, Gertrud Graeser und Harry Kuhn das sogenannte Direktorium. Als Anhänger der Rechten bzw. der Mittelgruppe 1924 abgelöst, wurde Pütz für die Arbeit im besetzten Gebiet (gegen die Separatisten) verantwortlich gemacht. Auf dem 8. Reichskongreß im Mai 1924 in Leipzig zwar erneut in das ZK der KJD gewählt, aber die Führung übernahm Hermann Jacobs, Pütz war nur für Agitation und Propaganda zuständig. Ende 1925 reiste er nach Moskau und begann im EK der KJI zu arbeiten. Wegen seiner Krankheit 1927 nach Berlin, dort operiert, starb Heinrich Pütz am 10.Oktober 1927.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten