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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Rabe, Kurt

* 21.2.1907 ✝ 25.12.1962

Geboren am 21. Februar 1907 in Frankfurt/ Oder, kam 1916 nach Berlin, dort zunächst Hilfsarbeiter in einer Druckerei, später Maschinenarbeiter. Seit Februar 1923 Mitglied der KJD, ehrenamtliche Funktionen im Bezirk Berlin-Brandenburg, bis 1926 auch Angehöriger des OD. Im Mai 1927 aus dem KJVD ausgeschlossen, als Anhänger Hugo Urbahns ab 1928 im Leninbund. Als Jugendvertreter gehörte er der Reichsleitung des Leninbundes an und arbeitete als Expedient im Verlag Volkswille. Nach einem Zusammenstoß mit Nationalsozialisten im Juli 1932 schwer verletzt, wurde er dennoch vom Schöffengericht Neuruppin im August 1932 wegen »unerlaubten Waffenbesitzes« zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ab 1933 illegale Arbeit, Anfang Februar 1934 Festnahme, von der Gestapo gefoltert, vom Kammergericht Berlin am 25.Juli 1934 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, Haft in Brandenburg-Görden. Nach der Freilassung Arbeiter bei Osram. Im März 1943 Einberufung zur Wehrmacht, wegen Verwundung im Lazarett, im April 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im Mai 1946 Rückkehr nach Berlin. Rabe wurde Mitarbeiter des Bezirksamts Berlin-Friedrichshain bzw. beim Magistrat von Groß-Berlin. Zunächst Mitglied der SED, er kritisierte öffentlich die zunehmende Stalinisierung und trat im Mai 1948 aus der SED aus. Ein zusätzlicher Grund: Sein Bruder und sein Neffe wurden in Frankfurt/Oder wegen »antisowjetischer Propaganda« verhaftet und zu sechs bzw. drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er flüchtete im Juni 1951 nach West-Berlin, dort Notstandsangestellter. Kurt Rabe starb am 25. Dezember 1962 an den Folgen einer schweren Tuberkulose in Rheda/ Wiedenbrück.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten