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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Radomski, Aram

* 19.2.1963

Geb. in Neubrandenburg; Vater Schriftsteller Gert Neumann, Mutter Lehrmeisterin; trug ab Juni 1963 den Namen des Vaters u. nahm 1983 wieder den von der Mutter stammenden Geburtsnamen an; 1978 / 79 Ausbildung zum Agrotechniker in Neubrandenburg, danach Handwerker an der FS Plauen; Febr. 1983 nach einem gewaltsamen Übergriff auf ihn in einem Jugendclub von der Polizei festgenommen u. wg. Protests gegen die Festnahme vom Kreisgericht Plauen zu 3.000 Mark Strafe u. elf Monaten Haft wg. »öff. Herabwürdigung« u. »Widerstand gegen die Staatsgewalt« verurteilt, Herabsetzung der Strafe in der Berufungsverhandlung auf sechs Monate; Kollegen des Vaters, der als systemkrit. Schriftsteller galt, interpretierten den Prozeß als Inszenierung, die den Vater zur Ausreise drängen sollte, u. solidarisierten sich mit dem Verurteilten; Aug. 1983 Entlassung aus der Haft; Ausbildung als Fotograf in Leipzig; 1984 Umzug nach Berlin, hier freischaff. tätig, diverse Plakate, Postkarten u. Aufkleber, u. a. für die Rockgruppe »Herbst in Peking«, auch ohne Druckgenehmigung; seit 1985 Mitarbeit im Berliner »Theater ohne Namen«; seit 1987 zusammen mit  Siegbert Schefke illeg. Berichterstattung für westdt. Fernsehsender, u. a. über die Umweltzerstörung in Espenhain, Städtezerfall (1989), die Gründung der SDP in Schwante (7.10.1989) u. die Montagsdemonstration in Leipzig (9.10.1989).

1991 Siebenpfeiffer-Preis des Saar-Pfalz-Kreises für »journalist. Arbeit, die demokrat. Bewußtsein fördert«; 1995 Ausbildung zum Multimedia-Manager, Lehrtätigkeit für Internet / Grafikdesign an der Multimedia-Akad. Berlin.

Christian Halbrock; Jg. 1963; ab 1993 Studium der Neueren/Neuesten Geschichte, Mittelalterlichen Geschichte und Europäischen Ethnologie an der HU Berlin, 2003 Promotion; seitdem wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung bei der BStU in Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten