In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Rapoport, Samuel Mitja
* 27.11.1912 ✝ 7.7.2004
Geb. in Woloczysk (Ukraine); Vater Kfm.; 1930 – 36 Studium der Med. u. Chemie an der Univ. Wien; hier 1936 Prom. u. bis 1937 am Med.-Chem. Inst.; 1932 Soz. Partei; 1934 KPÖ; 1937 Emigr. in die USA; Stipendiat an der Research Foundation in Cincinnati (USA); 1939 Prom. auf dem Gebiet der Biochemie; 1942 Associate Prof. für Biochemie u. Pädiatrie; 1950 Rückkehr nach Wien.
1952 Berufung an die HU Berlin; bis 1978 Prof. für Biochemie u. Dir. des Inst. für Biolog. u. Physiolog. Chemie; 1956 – 90 Mitgl. bzw. Ehrenmitgl. des Forschungsrats der
DDR; 1960 NP; 1969 Ord. Mitgl. der DAW;
1978 – 82 Vors. der Biochem. Ges.; 1980 – 84 Vors. des Koordinierungsrats der med.-wiss. Ges.; 1980 – 85 Präs. der Ges. für experiment. Med.; 1978 VVO; Mitgl. u. Ehrenmitgl. zahlr. in- u. ausländ. wiss. Ges. u. Akad., Ehrendoktor mehrerer Univ.
1992 – 99 Präs. der Leibniz-Sozietät e. V. (Nachf. von AdW-Präs. Horst Klinkmann auf dem Gebiet der Gelehrtengesellschaft); gest. in Berlin.
Grundlegende Arbeiten über Phosphatstoffwechsel u. Glykolyse der roten Blutzellen sowie Konservierung des Bluts, Erforschung der Gesetzmäßigkeiten u. Abweichung des Wasser/Elektrolythaushalts, Reifung u. Differenzierung von Zellen u. mathemat. Modellierung von Stoffwechselvorgängen, Enzymforschung, zelluläre Reifungsprozesse, erythroide Lipoxygenase; Hrsg. u. a. von »Acta biologica et medica« u. des »European Journal of Biochemistry«; mehr als 180 wiss. Aufsätze.
Physikol.-Chem. Praktikum. Berlin 1956 (mit H.-J. Raderecht); Lehrbuch Med. Biochemie. Berlin 1962; The Reticulocyte. Boca Raton 1986 (mit H.-J. Raderecht). Rapoport, I.: Meine ersten drei Leben – die Erinnerungen von Ingeborg Rapoport. Berlin 2002; Jacobasch, G., Roland, L. (Hrsg.): S. M. R. (1912 – 2004). In: Med. u. Gesell. Bd. 52, Berlin 2005.
Peter Nötzold
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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