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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Rebling, Eberhard

* 4.2.1911 ✝ 2.8.2008

Geb. in Berlin-Mariendorf; Vater Offz.; Realgymnasium, Abitur; während der Schulzeit Klavierunterricht bei Prof. Lydia Lenz; ab 1924 Konzerte als Solist; 1930 – 35 Studium der Musikwiss. an der Friedrich-Wilhelm-Univ. Berlin (b. Arnold Schering, Kurt Sachs, Erich M. Hornborstel); 1934 Prom. zum Dr. phil. in Berlin über »Die soziolog. Grundlagen der Stilwandlung der Musik in Dtl. um die Mitte des 18. Jh.«; während des Studiums u. danach Auftritte mit Klavierkonzerten meist von zeitgenöss. Komponisten in zahlr. europ. Ländern; 1936 Emigr. in die Niederl.; 1940 – 45 dort illeg. pol. Arbeit u. beteiligt an Rettungsaktionen für untergetauchte Juden; 1944 verhaftet, zum Tode verurteilt u. geflohen.

1946 – 59 Mitgl. der KP der Niederl.; Reisen in Europa u. Asien (als Begleiter der Sängerin u. seiner Ehefrau  Lin Jaldati); 1952 Übersiedl. in die DDR; mit Lin Jaldati verbreitete er das jidd. Lied in der DDR; 1952 – 59 Chefred. der Ztschr. »Musik u. Ges.«; 1954 NP; 1959 – 71 Prof. u. Rektor an der HS für Musik »Hanns Eisler« in Berlin (Nachf. von  Georg Knepler); 1960 SED; seit 1963 Abg. der Volkskammer; 1970 – 91 DAK/AdK; Mitgl. des Forschungsrats für musikal. Berufsausbildung beim Min. für Kultur; Mitgl. des Friedensrats u. des Präsidialrats des KB; 1972 VVO; 1981 Stern der Völkerfreundschaft; 1986 KMO.

1990 PDS; 2007 Ehrung in Yad Vashem als »Gerechter unter den Völkern«; gest. in Königs Wusterhausen.

Die Verbürgerlichung der dt. Kunst, Lit. u. Musik im 18. Jh. (Ps. E. Gerhard, mit L. Balet) Frankfurt (Main) 1972/73; Ballett – Gestern u. heute. Berlin 1957; Tanz der Völker. Berlin 1972; Die Tanzkunst Indonesiens. Berlin 1989; Sag nie, du gehst den letzten Weg. Erinnerungen. Berlin 1986, erw. Auflage Marburg 1995 (Biogr., zus. mit L. Jaldati). Hermsdorf, K. et al.: Exil in den Niederlanden u. Spanien. Leipzig 1981.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten