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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Reed, Dean (Cyril)

* 22.9.1938 ✝ 12.6.1986

Geb. in Denver, Colorado (USA); Vater Lehrer; OS, Kadettenschule; mit 16 Jahren erste Kompositionen u. Auftritte als Sänger; Studium der Meteorol.; 1958 Schallplattenverträge in Hollywood; 1959 Schauspielunterricht bei Paton Price; 1961 erster Erfolg mit dem Song »Our Summer Romance«; Auftritte in Chile; 1962 offener Brief an eine chilen. Ztg. zur Einstellung der Kernwaffentests (erste pol. Aktivität); 1965 Übersiedl. nach Argentinien; Teiln. am Weltfriedenskongreß in Helsinki, Repressalien u. Verhaftungen aufgrund progressiver Fernsehsendung; 1966 Übersiedl. nach Italien; erste Tournee in der UdSSR; 1970 Ehrengast bei der Amtseinführung des chilen. Präs. Salvador Allende; 1970 u. 1971 Teiln. an der Leipziger Dok.-Filmwoche; 1972 Übersiedl. in die DDR; Mitgl. des Weltfriedensrats (Kulturkommission); 1973 Teiln. an den Weltfestspielen der Jugend u. Studenten; Film »Aus dem Leben eines Taugenichts«; 1974 Film »Kit & Co.«; 1975 Film »Blutsbrüder«; Gastspiele u. Schallplatten in der UdSSR, ČSSR, Bulgarien, Polen, Ungarn u. der Mongolei; 1977 Besuch bei Yasser Arafat; 1978 in den USA zur Aufführung des Films »El Cantor«, Verhaftung wegen Beteiligung an einer Farmer-Demonstration; 1981 Ehe mit  Renate Blume; Film »Sing, Cowboy, sing«; 1986 Drehbuch zu »Bloody Heart«; Suizid, offiz. als »Unglücksfall« bezeichnet.

Bräuer, H.-D.: D. R. erzählt aus seinem Leben. Berlin 1980; Eik, J.: Besondere Vorkommnisse – Pol. Affären und Attentate. Berlin 1995; Schrenk, P.: Sängers Fluch. Berlin 1998; Wolter, C.: D. R. – Aus dem Leben eines Taugenichts. Berlin 1998; Ernsting, St.: Der rote Elvis – D. R. oder Das kuriose Leben eines US-Rockstars in der DDR. Berlin 2004.

Rainer Bratfisch

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten