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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Regler, Gustav

* 25.5.1898 ✝ 14.1.1963

(* 1898 – † 1963)

Geboren am 25. Mai 1898 in Merzig/Saarland, Sohn eines Buchhändlers. Als Offizier im Weltkrieg verwundet, verteidigte er 1919 die Münchner Räterepublik. Die Erfahrungen der Kindheit und des Krieges machten ihn zum überzeugten Sozialisten. Er studierte in Heidelberg und München Germanistik und promovierte 1922. Zunächst Journalist, 1928 trat er der KPD bei, kam nach Worpswede und lebte seit den zwanziger Jahren mit Heinrich Vogelers Tochter Marie Luise (Mieke) (* 1901 – †1945) zusammen. Aktiv in der kommunistischen Partei und der Freidenkerbewegung, arbeitete Regler dann als Schriftsteller in Berlin. 1933 Emigration, zunächst wirkte er als Agitator während der Saarabstimmung. Er nahm aktiv am Internationalen Schriftstellerkongreß im Juni 1935 in Paris teil, wurde aber von der KPD-Führung wegen seines offenen Auftretens als Kommunist gerügt. 1936 war er in Moskau an der Redigierung des Protokolls des 1. Schauprozesses (gegen Sinowjew u. a.) beteiligt. Er kämpfte 1937 in den Reihen der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, war eng mit Ernest Hemingway befreundet und kam schwer verwundet in ein Feldhospital und erhielt die spanische Staatsbürgerschaft. 1939 im französischen Lager Vernet interniert. Regler distanzierte sich vom Stalinismus, trennte sich von der kommunistischen Bewegung und wurde aus der KPD ausgeschlossen. 1940 emigrierte er über New York – wo Regler und Mieke Vogeler heirateten – nach Mexiko. Dort war er im Vorstand der Liga für deutsche Kultur und wurde von der KI als »Verräter« angegriffen. Regler kam 1952 in die Bundesrepublik, hier journalistisch und politisch aktiv, ein engagierter Kämpfer für die Freiheit. Zeitweilig Korrespondent von Radio Saarbrücken in Rom, pendelte er zwischen Mexiko und Europa. Gustav Regler starb am 14.Januar 1963 überraschend in einem Hotel in Neu Delhi. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt und sind in fast 50 Ausgaben in aller Welt erschienen. Sein bekanntestes Buch ist die Autobiographie »Das Ohr des Malchus«. Ab 1994 erschien eine 15bändige Werkausgabe Reglers.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten