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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Reichel, Käthe

* 3.3.1926 ✝ 19.10.2012

Geb. in Berlin; Vater Glaser, im KZ Dachau ermordet; Schauspielautodidaktin; ab 1945 am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin; Theaterengagement in Greiz, Gotha u. Rostock; 1950 von  Bertolt Brecht ans Berliner Ensemble geholt; wichtige Rollen: 1952 erstmals als Jeanne d’Arc; 1954 als Grusche unter Brechts Regie im Stück »Der kaukasische Kreidekreis« in Frankfurt (Main), 1957 als Shen Te / Shui Ta in  Benno Bessons Inszenierung »Der gute Mensch von Sezuan« in Rostock; 1961 Wechsel ans Deutsche Theater Berlin, u. a. als »Minna von Barnhelm« in der Inszenierung von  Thomas Langhoff; im Film seltener in Hauptrollen: u. a. in »Levins Mühle« (1980, Regie Horst Seemann), »Muhme Mehle« (1980, Regie T. Langhoff), »Die Verlobte« (1980, Regie  Günter Reisch u.  Günther Rücker); 1976 sammelte sie Unterschriften gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns.

Auftritt am 4. Nov. 1989 auf dem Alexanderplatz; 1995 Initiatorin (zus. mit  Heiner Müller) der Aktion »Mütter, versteckt eure Söhne« gegen den Krieg in Tschetschenien, 1996 Preis für »Bürgerrecht u. Menschenwürde«; nach 1990 weiterhin am Deutschen Theater; tritt mit Lit.-Lesungen auf; gest. in Buckow.

Windbriefe an den Herrn b.b. Leipzig 2006.

Ingrid Kirschey-Feix

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten