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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reimann, August

* 11.4.1895 ✝ 11.6.1948

Geboren am 11. April 1895 in Striegau; lernte Steinmetz, als Soldat im Weltkrieg an der Front. 1918 Mitglied der USPD, 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. Er übte zunächst in Niederschlesien verschiedene Funktionen aus, u.a. Sekretär der KPD im UB Striegau, dann Orgleiter der BL Schlesien und Orgleiter des RFB, 1925 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Reimann vertrat bei den Auseinandersetzungen mit den Rechten 1928/29 die Linie des ZK, blieb bis 1931 Orgleiter des Bezirks Schlesien. Anschließend Verlagsleiter der »Arbeiter-Zeitung«, Leiter der IAH und des illegalen RFB in Breslau. 1932 wegen Weiterführung des verbotenen RFB festgenommen. Reimann wurde im Februar 1932 aus der KPD ausgeschlossen und soll in die SAP übergetreten sein. 1933 verhaftet, schwer mißhandelt, er saß längere Zeit im KZ. Nach 1945 kam Reimann nach Sachsen, wurde zunächst Bürgermeister von Bad Brambach und im September 1947 Vorsitzender der SED in Oelsnitz. In einer Charakteristik äußerten Karl Schirdewan und Ernst Wollweber 1947 über Reimann: »August Reimann ist nicht frei vom Hang zur Intrige, jedenfalls ist die Art und Weise, wie er sich auftretende Meinungsverschiedenheiten mit anderen Genossen bewußt macht, nicht frei von starker Subjektivität.« Weihnachten 1947 erkrankt, schied er aus der hauptamtlichen Funktion aus. August Reimann starb am 11. Juni 1948 im Sanatorium Coswig an einem Lungenleiden.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten