x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Reimann, Günter

* 13.11.1904 ✝ 5.2.2005

Geboren am 13. November 1904 in Angermünde als Hans Steinicke, Sohn eines jüdischen Kaufmanns. Nach dem Gymnasium studierte er in Berlin von 1923 bis 1927 Nationalökonomie. Hier erhielt er 1926 sein Diplom als Volkswirt und 1927 als Diplom-Kaufmann. Hans Steinikke, der sich zunächst in einer radikal-pazifistischen Jugendorganisation betätigte, trat 1923 in die KJD, 1925 in die KPD ein und stand 1925/26 an der Spitze des Revolutionären Studentenbundes in Berlin. Ab 1925 Mitarbeiter in der Wirtschaftsredaktion der »Roten Fahne« unter dem Pseudonym Günter Reimann. Er galt bald als ausgewiesener Experte der kapitalistischen Weltwirtschaft, schrieb auch für die Zeitschrift »Die Internationale« und blieb bis 1930 Redakteur der »Roten Fahne«, reiste u. a. in die Sowjetunion. Ab 1930 freier Schriftsteller. Reimann soll 1932 zu einer Gruppe gehört haben, die mit Unterstützern der Komintern angeblich Jossif Stalin durch Nikolai Bucharin ablösen wollte. Inzwischen von der KPD entfremdet, soll er in Berlin eine Widerstandsgruppe aus oppositionellen Sozialdemokraten und Kommunisten gebildet haben. 1933 flüchtete Reimann über Wien nach Paris und London, trennte sich 1935 endgültig von der KPD. Er kam in die USA und war von 1940 bis 1947 Mitarbeiter bei International Statistical Bureau. Bekannt wurde Reimann als Autor mehrerer Bücher zu Fragen der Weltfinanzwirtschaft. Die von ihm 1947 gegründete Agentur International Reports on Finance and Currencies leitete er bis 1983. Ein Briefwechsel zwischen Günter Reimann und Herbert Wehner wurde 1998 veröffentlicht. Am 5.Februar 2005 verstarb Günter Reimann in der Nähe von New York.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten