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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Renft, Klaus

* 30.6.1942 ✝ 9.10.2006

Geb. in Jena; 1957 Gründung des Klaus-Renft-Quartetts, ab 1961 Klaus-Renft-Quintett; 1963 – 65 Ltr. der Butlers; 1969 Klaus Renft Progressiv; ab 1971 Ltr. der Klaus Renft Combo (später nur Renft), Besetzung: Thomas »Monster« Schoppe (Ges., Git.),  Peter »Cäsar« Gläser (Ges., Git.), Christian »Kuno« Kunert (Ges., Keyboards), K. R. (Baßgit.), Peter »Pjotr« Kschentz (Ges., Flöte, Sax.), Jochen Hohl (Schlagzeug); enge Zusammenarbeit mit dem Liedermacher  Gerulf Pannach (Texte, gem. Auftritt); erste Erfolgstitel: »Wer die Rose ehrt« (Gläser/ Kurt Demmler), »Zwischen Liebe u. Zorn« (Gläser/Pannach); 1972 »Cäsars Blues« (Gläser/Pannach); 1973 Goldmed. bei der III. Leistungsschau der Unterhaltungskunst; »Ketten werden knapper« (Lied zu den X. Weltfestspielen in Berlin), »Chilen. Metall« (Kunert / Demmler) – nach dem Militärputsch in Chile; LP »Klaus Renft Combo«; 1973/74 Musik für den DEFA-Film »Für die Liebe noch zu mager«; 1974 LP »Renft«; 1975 »Rockballade vom kleinen Otto« (Schoppe / Pannach) – letzter Anlaß zum Verbot in der DDR (22.9.1975), »weil die Texte mit unserer soz. Wirklichkeit nicht das geringste zu tun haben«; bereits produzierte dritte LP erschien nicht; K. R. wurde gedrängt, einen Ausreiseantrag zu stellen; 1975 Ausreise nach West-Berlin; 1975 – 81 beim Rias; 1980 LP »Rock aus Leipzig«; 1981 – 89 Tonmstr. beim Renaissance-Theater in Berlin; ab Mai/Juni 1990 wieder Tourneen von Renft, jedoch ohne Gläser u. Kunert (LP »Renft Live 1990«); Neuaufl. der Renft-LP bei Dt. Schallpl. GmbH (Rock aus Dtl., Vol. 3 u. 4).

1993 CD »Zwischen Liebe u. Zorn«; 1994 CD »Das Erbe – Wer die Rose ehrt«; auch Maler (zahlr. Ausstellungen); CD 1996 »Die schönsten Balladen«, 1996 »Live in Concert«, 1997 »40 Jahre Klaus Renft Combo«; 1996 »wegen unüberbrückbarer persönl. Differenzen« aus der Band entlassen, die Band heißt ab 1998 »Monsters Renft«, da sich K. R. den Bandnamen »Renft« 1994 patentieren ließ; 1999 CD »Als ob nichts gewesen wär«; Sommer 2001 wieder gemeinsame Auftritte; 2002 Eröffn. der Kunstausstellung »Berlin Artists« auf Malta, Ausbau eines alten Pfarrhauses in Löhma (Thür.) zu einer Kultur- u. Begegnungsstätte; 2003 CD »Unbequem woll’n wir sein – Raritäten aus den Jahren 1971 – 1975« (auch Interview-DVD unter diesem Titel); gest. in Löhma.

Zwischen Liebe und Zorn. Autobiogr. Berlin 1997; Nach der Schlacht (Die Renft Story – von der Band selbst erzählt). Berlin 1998.

Rainer Bratfisch

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten