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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Richter, Edelbert

* 25.2.1943 ✝ 26.7.2021

Geb. in Chemnitz; 1961 Aufn. eines Studiums der Philos. an der KMU Leipzig, Exmatrikulation im gleichen Jahr aus pol. Gründen; 1961 – 63 Arbeit als Kranführer; 1963 – 68 Studium der Theolog. an der MLU Halle; anschl. Assistent am Katechet. Oberseminar in Naumburg (Saale); 1974 – 79 Pfarrer in Naumburg u. Stößen; 1976 Prom. zum Dr. theol. mit einer Diss. über den Zusammenhang von Religions-, Philos.- u. Ökon.-Kritik bei Marx; 1977 – 87 Studentenpfarrer in Naumburg; Inspirator u. Mitbegr. opp. Gruppen, zahlr. Kontakte zu krit. Marxisten u. opp. Personen, maßgebl. daran beteiligt, daß Naumburg zu einem Anlaufzentrum für die Opp. im Süden der DDR wurde; ab 1987 Pfarrer in Erfurt u. Doz. für Systemat. Theol. u. Philos. an der dortigen Predigerschule; wichtiger Theoretiker der DDR-Opp., dessen Schriften sich durch die Verbind. marxist. u. liberaler Demokratietradition mit dem sozialeth. Erbe des Protestantismus auszeichnen; Sommer 1989 Mitgl. des Initiativkrs. zur Gründung des DA, maßgebl. Beteiligung an der Erarbeitung des Programms sowie am org. Parteiaufbau in Thür.; Mitgl. des DA-PV bis zum Übertritt in die SPD im Jan. 1990; ab März 1990 Abg. der Volkskammer f. die SPD. 1991 – 94 Abg. des Europ. Parlaments; 1994 – 2002 Abg. des Dt. Bundestags; 1997 Mitinitiator der »Erfurter Erklärung«; 2004 Austritt aus der SPD; Engagement für die Antiglobalisierungsbew. »Attac«, Mitgl. der Zukunftskommission der Rosa-Luxemburg-Stiftung; 2004 – 08 Philos.-Lehraufträge an der Bauhaus-Univ. Weimar; 2007 Eintritt in Die Linke; lebt in Erfurt. Zahlr. Publ. zu theolog., philosoph. u. pol. Themen; gest. in Weimar.



Christentum u. Demokratie in Dtl. Beiträge zur Vorbereitung der Wende in der DDR. Leipzig u. Weimar 1991; Erlangte Einheit – Verfehlte Identität. Berlin 1992; Wendezeiten. Das Ende der konserv. Ära. Weimar 1994; Aus ostdt. Sicht. Weimar 1998; Die SPD unter dem Druck der »Globalisierung«. Hamburg 2002; Reform als Restauration u. hegemoniale Nostalgie. Hamburg 2005; Die Linke im Epochenumbruch. Hamburg 2009.

Ehrhart Neubert / Jan Wielgohs

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten