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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Richter, Friedrich

* 5.6.1894 ✝ 3.3.1984

Geb. in Brünn (Brno / Tschechien) in einer jüd. Familie; Vater Dir. einer Textilfabrik; Gymnasium; Beginn einer kfm. Lehre, abgebrochen; schauspieler. Ausbildung am Raimund-Theater in Wien; erste Theatererfahrung 1920 am Theater in Bielsko (ČSR); Heirat mit der Schauspielerin Amy (Emmi) Frank (1897 – 1980); 1921 Debüt in Neustrelitz; Engagements in Brünn, am Dt. Theater in Prag, Raimund-Theater, Lebe-Theater in Breslau, in Stuttgart u. 1928 – 32 mit Amy Frank am Schauspielhaus in Düsseldorf bei Louise Dumont u. Alfred Lindemann; 1928 KPD; 1929 Mitbegr. u. Mitgl. der Schauspielergem. »Truppe im Westen«; 1933 Engagement am Schauspielhaus Köln; März 1933 Verhaftung durch die Gestapo, Freilassung wegen tschech. Staatsbürgerschaft, Ausweisung aus Dtl.; mit Amy Frank Rückkehr nach Brünn, Prag; 1936 – 38 Emigr. in die UdSSR; Zusammenarbeit mit  Maxim Vallentin am Dt. Gebietstheater Dnepropetrowsk; danach als Pädagoge u. Schauspieler am Dt. Staatstheater in Engels; nach verleumder. Anschuldigungen auf Anraten der KI 1938 über Polen u. Schweden Emigr. nach England; im Emigrantenkabarett »24 schwarze Schafe« (Mitgl. u. a. Paul Dehmel, Annemarie Haase,  John Heartfield, Charlotte Küter); 1940 Sprecher bei der BBC London.

1948 auf Initiative von  Wolfgang Langhoff Rückkehr u. Engagement am Dt. Theater (DT); 1950/51 Theater am Schiffbauerdamm; 1952 – 70 zus. mit Amy Frank am DT; Rollen: Nathan (alternierend mit  Eduard von Winterstein, R: Adolf P. Hofmann, Amy Frank als Daja), Gloster (»König Lear«, 1957, R: Wolfgang Langhoff); seit 1950 Filmarbeit bei der DEFA, u. a. mit  Slátan Dudow (»Frauenschicksale«, 1952); SED; 1969 NP; VVO; gest. in Berlin.

Garderobengespräch mit F. R. In: Theater der Zeit (1975) 11.

Aune Renk

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten