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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Riebe, Helene

* 3.4.1911 ✝ 16.12.1975

Geboren am 3. April 1911 in Georgendorf/ Pommern, Tochter eines Landarbeiters. Ausbildung und Arbeit als Stenotypistin, 1925 Mitglied des KJVD, 1927 der KPD, Stenotypistin bei der KPD-BL Ruhrgebiet. Ab Januar 1929 in Breslau, anfangs in der Jugendarbeit der BL, dann Frauenleiterin der BL bzw. Orgsekretärin der RHD Schlesien. Mitte 1930 Berufung nach Berlin, Mitarbeiterin im Sekretariat der Reichsleitung der RHD, ab März 1931 in der Reichsleitung der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit, hier Aufbau der Frauenarbeit, Vorsitzende der Reichsfrauenleitung und enge Mitarbeiterin von Ernst Grube. Am 9. Oktober 1933 als Mitglied der illegalen Reichsleitung der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit verhaftet, Dezember 1934 Verurteilung durch den 1. Senat des VGH zu eineinhalb Jahren Gefängnis. Bis 1935 in Berlin-Moabit und im Frauengefängnis Barnimstraße. Nach der Entlassung illegale Arbeit u. a. als Abschnittsleiterin im Norden Berlins. Am 9. März 1936 erneut festgenommen, ging sie zum Schein auf eine Gestapomitarbeit ein, floh im April 1936 nach Prag. Hier erhielt sie im Januar 1937 durch Herbert Lessig (Bert) die Mitteilung, daß sie wegen »Verrats« aus der KPD ausgeschlossen sei. Im August 1937 mit Hilfe von Rudolf Brandt Flucht über Deutschland nach Dänemark, später nach Norwegen. Lebensgemeinschaft mit dem KPD-Funktionär Heinz Dwillat (* 24. 9. 1905 – † 12. 4. 1943). Nach der deutschen Besetzung Norwegens Rückkehr nach Berlin, hier bis 1945 Arbeit als Sekretärin. Nach Kriegsende Angestellte im Bezirksamt Berlin-Kreuzberg. Mit Unterstützung von Kurt Vieweg ab 1. September 1949 im ZV der VdgB. Da ihr die Rehabilitierung verweigert wurde, ging sie später enttäuscht nach Hamburg und dann über die Schweiz nach Australien, wo sie (neu verheiratet) unter dem Namen Bayer lebte. Helene Riebe starb am 16.Dezember 1975 in Australien.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten