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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Riegg, Franz

* 8.8.1901 ✝ 4.5.1945

Geboren am 8. August 1901 in München, Sohn eines Schlossers; besuchte das Gymnasium, dann kaufmännischer Angestellter. 1921 Mitglied der KPD. Im Herbst 1923 aktiv an den Aufstandsvorbereitungen beteiligt, mußte er aus Bayern flüchten und kam als Max Dänicke ins Ruhrgebiet. Anfang 1924 Volontär am »Ruhr-Echo«, dann Redakteur der »Westfälischen Arbeiterzeitung« in Dortmund, 1925 Lokalredakteur des »Ruhr-Echos« für Essen. Der theoretisch versierte Riegg wurde im April 1926 Agitpropleiter der BL Ruhr und war gleichzeitig Lehrer an der zentralen KPD-Schule. Von Ende 1927 bis Frühjahr 1929 Teilnehmer eines Schulungskurses in der Sowjetunion. Nach seiner Rückkehr war er hauptsächlich mit Funktionen im AM-Apparat der KPD betraut. 1932/33 Redakteur an KPD-Organen in Berlin. Ab Februar 1933 illegal für die KPD tätig, wurde Ende 1933 verhaftet und über elf Jahre in Zuchthäusern und KZs gefangengehalten (Ludwigsburg, Dachau, Buchenwald, Neuengamme). Er befand sich unter den 7000 Häftlingen, die Anfang Mai 1945 in der Lübecker Bucht zum Transport verladen wurden. Als dort am 4. Mai die »Cap Arcona« bombardiert wurde, retteten sich nur etwa 400 Gefangene. Riegg gehörte nicht zu den Überlebenden. Auf Beschluß des Amtsgerichts München wurde Franz Riegg 1951 für tot erklärt, als Todestag der 4. Mai 1945 festgestellt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten